RITONAVIR MYLAN 100 MG FILM-COAT. TABL. - Packungsbeilage


 
: Ritonavir Mylan 100 mg film-coat. tabl.
Aktive Substanz: Ritonavir 100 mg (ritonavir)
Alternativen: Norvir, Ritonavir Accord, Ritonavir Sandoz
ATC-Gruppe: J05AE03 - ritonavir
Hersteller: Mylan Pharmaceuticals Ltd.
:

























ANHANG I

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS




1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Ritonavir Mylan 100 mg Filmtabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Filmtablette enthält 100 mg Ritonavir.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Filmtablette enthält 87,75 mg Natrium.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette

Gelbe, kapselförmige, bikonvexe Filmtablette mit abgeschrägten Kanten, ungefähr 19,1 mm ×
10,2 mm, mit Prägung „M163“ auf einer Seite und glatt auf der anderen Seite.


4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Ritonavir ist in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln zur Behandlung von
HIV­1­infizierten Patienten (Erwachsene und Kinder von 2 Jahren und älter) angezeigt.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Ritonavir Mylan sollte von Ärzten verschrieben werden, die Erfahrung in der Behandlung von HIV­
Infektionen haben.

Dosierung

Ritonavir in der Dosierung zur Verbesserung der Pharmakokinetik
Bei der Anwendung von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik mit anderen
Proteaseinhibitoren muss die Fachinformation des jeweiligen Proteaseinhibitors beachtet werden.

Die folgenden HIV­1­Proteasehemmer wurden zusammen mit Ritonavir zur Verbesserung der
Pharmakokinetik in den angegebenen Dosierungen untersucht:

Erwachsene
Amprenavir 600 mg zweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich.
Atazanavir 300 mg einmal täglich mit Ritonavir 100 mg einmal täglich.
Fosamprenavir 700 mg zweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich.
Lopinavir in Kombination mit Ritonavir (Lopinavir/Ritonavir) 400 mg/100 mg oder 800 mg/200 mg.
Saquinavir 1000 mg zweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich bei antiretroviral
vorbehandelten Patienten (ART).
Bei ART­naiven Patienten wird für die ersten sieben Behandlungstage eine Startdosis von Saquinavir
500 mg zweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich empfohlen. Danach beträgt die
empfohlene Dosis Saquinavir 1000 mg zweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich.
Tipranavir 500 mg zweimal täglich mit Ritonavir 200 mg zweimal täglich (Tipranavir zusammen mit
Ritonavir sollte nicht bei ART­naiven Patienten angewendet werden).
Darunavir 600 mg zweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich bei antiretroviral
vorbehandelten Patienten (ART). Darunavir 800 mg einmal täglich mit Ritonavir 100 mg einmal
täglich kann bei manchen antiretroviral vorbehandelten Patienten (ART) angewendet werden. Weitere
Informationen zur einmal täglichen Dosierung bei antiretroviral vorbehandelten Patienten (ART)
entnehmen Sie bitte der Fachinformation zu Darunavir.
Darunavir 800 mg einmal täglich mit Ritonavir 100 mg einmal täglich bei ART­naiven Patienten.

Kinder und Jugendliche
Ritonavir wird für Kinder über 2 Jahre empfohlen. Weitere Dosierungsempfehlungen siehe die
Fachinformationen der anderen Proteaseinhibitoren, die für die gleichzeitige Anwendung mit
Ritonavir geeignet sind.

Besondere Patientengruppen

Eingeschränkte Nierenfunktion

Da Ritonavir in erster Linie über die Leber metabolisiert wird, kann Ritonavir zur Verbesserung der
Pharmakokinetik mit Vorsicht bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion in Abhängigkeit vom
gleichzeitig angewendeten spezifischen Proteaseinhibitor angewendet werden. Da jedoch die renale
Clearance von Ritonavir vernachlässigbar ist, wird bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen keine
Erniedrigung der Gesamt­Clearance erwartet.
Genaue Dosierungsangaben für Patienten mit Nierenfunktionsstörungen entnehmen Sie bitte den
entsprechenden Fachinformationen der jeweiligen gleichzeitig angewendeten Proteaseinhibitoren.

Eingeschränkte Leberfunktion
Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik darf nicht bei Patienten mit dekompensierter
Lebererkrankung angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3). In Abwesenheit pharmakokinetischer
Studien an Patienten mit stabiler, schwerer Leberfunktionsstörung (Child Pugh Grad C) ohne
Dekompensation ist bei Anwendung von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik Vorsicht
geboten, da erhöhte Spiegel der gleichzeitig angewendeten Proteaseinhibitoren auftreten können.
Genaue Empfehlungen für die Anwendung von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik bei
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sind abhängig von den gleichzeitig angewendeten
Proteaseinhibitoren. Genaue Dosierungsangaben für diese Patientengruppe sind der Fachinformation
des jeweils gleichzeitig angewendeten Proteaseinhibitors zu entnehmen.

Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel

Erwachsene
Die empfohlene Dosis für Ritonavir beträgt 600 mg (6 Tabletten) zweimal täglich (Gesamtdosis
1200 mg pro Tag).

Schrittweises Anheben der Ritonavir­Dosis zu Beginn der Behandlung kann dazu beitragen, die
Verträglichkeit zu verbessern.
Die Behandlung sollte für einen Zeitraum von 3 Tagen mit 300 mg (3 Tabletten) zweimal täglich
begonnen und in 100­mg­Schritten (1 Tablette) zweimal täglich bis zu 600 mg zweimal täglich
innerhalb von 14 Tagen angehoben werden. Die Patienten sollten nicht länger als 3 Tage mit 300 mg
zweimal täglich behandelt werden.

Kinder und Jugendliche (Kinder über 2 Jahre)
Für Kinder wird die Einnahme von Ritonavir in einer Dosis von 350 mg/m² Körperoberfläche zweimal
täglich empfohlen und sollte 600 mg zweimal täglich nicht überschreiten. Es sollte mit einer Dosis von
zweimal täglich 250 mg/m² Körperoberfläche begonnen werden, danach kann die Dosis in Abständen
von 2 bis 3 Tagen jeweils um zweimal täglich 50 mg Ritonavir/m² Körperoberfläche gesteigert
werden.

Andere Darreichungsformen/Stärken können für die Verabreichung an diese Population besser
geeignet sein.

Bei älteren Kindern sollte bei der Erhaltungsdosis anderer Darreichungsformen die Umstellung auf
Tabletten erwogen werden.

Tabelle 1. Umstellung der Dosierung vom Pulver zur Herstellung einer Suspension zum
Einnehmen auf die Tabletten bei Kindern:

Dosis Pulver zur Herstellung einer
Suspension zum Einnehmen

Dosis Tabletten
175 mg (2,2 ml) zweimal täglich 200 mg morgens und 200 mg abends
350 mg (4,4 ml) zweimal täglich 400 mg morgens und 300 mg abends
437,5 mg (5,5 ml) zweimal täglich 500 mg morgens und 400 mg abends
525 mg (6,6 ml) zweimal täglich 500 mg morgens und 500 mg abends

Ritonavir wird für Kinder unter 2 Jahren aufgrund unzureichender Daten zu Verträglichkeit und
Wirksamkeit nicht empfohlen.

Besondere Patientengruppen

Ältere

Pharmakokinetische Daten weisen darauf hin, dass bei älteren Patienten keine Dosisanpassung
notwendig ist (siehe Abschnitt 5.2).

Eingeschränkte Nierenfunktion
Derzeit liegen keine Daten für diese Patientengruppe vor, so dass keine besonderen Empfehlungen zur
Dosierung gemacht werden können. Da die Ausscheidung von Ritonavir über die Niere
vernachlässigbar ist, ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion keine verringerte Gesamt­
Clearance zu erwarten. Da Ritonavir stark an Proteine bindet, ist es unwahrscheinlich, dass es durch
Hämodialyse oder Peritonealdialyse signifikant entfernt wird.

Eingeschränkte Leberfunktion
Ritonavir wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert und ausgeschieden. Die pharmakokinetischen
Daten deuten darauf hin, dass eine Dosisanpassung bei Patienten mit leichter bis mäßiger
Leberfunktionsstörung nicht notwendig ist (siehe Abschnitt 5.2). Ritonavir darf bei Patienten mit
schwerer Leberfunktionsstörung nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Kinder
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Ritonavir bei Kindern unter 2 Jahren ist nicht untersucht. Derzeit
verfügbare Daten sind in den Abschnitten 5.1 und 5.2 beschrieben, es können jedoch keine
Dosisempfehlungen gemacht werden.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.
Ritonavir Mylan Filmtabletten sollten mit einer Mahlzeit eingenommen werden (siehe Abschnitt 5.2).

Ritonavir Mylan Filmtabletten sollten als Ganzes geschluckt und nicht gekaut, zerbrochen oder
zerdrückt werden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.

Bei Einnahme von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik anderer Proteaseinhibitoren lesen
Sie bitte in den entsprechenden Fachinformationen der gleichzeitig verabreichten Proteaseinhibitoren
den Abschnitt „Gegenanzeigen“.

Bei Patienten mit einer dekompensierten Lebererkrankung darf Ritonavir nicht zur Verbesserung der
Pharmakokinetik oder als antiretrovirales Arzneimittel verordnet werden.

In-vitro­ und In-vivo­Untersuchungen haben gezeigt, dass Ritonavir ein potentieller Inhibitor der
CYP3A­ und CYP2D6­vermittelten Biotransformation ist. Folgende Arzneimittel sind bei
gleichzeitiger Einnahme mit Ritonavir, soweit nicht anders angegeben, kontraindiziert. Die
Kontraindikation basiert hauptsächlich auf dem Potential von Ritonavir, den Metabolismus eines
gleichzeitig eingenommenen Arzneimittels zu inhibieren, da dies zu einer Erhöhung der Exposition
des gleichzeitig eingenommenen Arzneimittels und des Risikos klinisch signifikanter unerwünschter
Ereignisse führen kann.

Der enzymmodulierende Effekt von Ritonavir kann dosisabhängig sein. Für einige Arzneimittel
können die Gegenanzeigen bei Anwendung von Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales
Arzneimittel von größerer Bedeutung sein als bei Anwendung von Ritonavir zur Verbesserung der
Pharmakokinetik (z. B. Rifabutin, Voriconazol).

Tabelle 2. Arzneimittel, die bei gleichzeitiger Einnahme mit Ritonavir kontraindiziert sind

Arzneimittelklasse Arzneimittel innerhalb der
Klasse

Rationale
Erhöhte oder erniedrigte Spiegel der Begleitmedikation
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Arzneimittelklasse Arzneimittel innerhalb der
Klasse

Rationale
Antiarrhythmika Amiodaron, Bepridil,

Dronedaron, Encainid, Flecainid,
Propafenon, Chinidin

Erhöhte Plasmakonzentrationen
von Amiodaron, Bepridil,

Dronedaron, Encainid, Flecainid,
Propafenon, Chinidin. Dadurch
wird das Risiko von Arrhythmien
oder anderen schweren
Nebenwirkungen durch diese
Arzneimittel erhöht.
Antibiotika Fusidinsäure Erhöhte Plasmakonzentrationen
von Fusidinsäure und Ritonavir.
Antimykotika Voriconazol Gleichzeitige Einnahme von
Ritonavir (400 mg zweimal täglich
und mehr) und Voriconazol ist
kontraindiziert aufgrund der
Erniedrigung der
Plasmakonzentrationen von

Voriconazol und möglichen
Verlustes der Wirkung (siehe

Abschnitt 4.5).
Antihistaminika Astemizol, Terfenadin Erhöhte Plasmakonzentrationen
von Astemizol und Terfenadin.
Dadurch wird das Risiko schwerer
Arrhythmien durch diese

Arzneimittel erhöht.
Arzneimittel gegen Gicht Colchicin Mögliche schwerwiegende
und/oder lebensbedrohliche
Nebenwirkungen bei Patienten mit
eingeschränkter Nieren­ und/oder
Leberfunktion (siehe
Abschnitte 4.4 und 4.5).
Antituberkulotika Rifabutin Die gleichzeitige Anwendung von
Ritonavir (500 mg zweimal
täglich) als antiretrovirales

Arzneimittel und Rifabutin ist
kontraindiziert wegen erhöhter
Serumkonzentrationen von
Rifabutin und des Risikos von

Nebenwirkungen, einschließlich
Uveitis (siehe Abschnitt 4.4).
Dosierungsempfehlungen für die
Anwendung von Ritonavir zur

Verbesserung der Pharmakokinetik
und Rifabutin siehe Abschnitt 4.5.

Arzneimittelklasse Arzneimittel innerhalb der
Klasse

Rationale
Antipsychotika/
Neuroleptika

Lurasidon Erhöhte Plasmakonzentrationen
von Lurasidon. Dadurch kann das
Risiko schwerwiegender und/oder
lebensbedrohlicher Reaktionen
erhöht sein (siehe Abschnitt 4.5).
Clozapin, Pimozid Erhöhte Plasmakonzentrationen
von Clozapin und Pimozid.
Dadurch wird das Risiko schwerer
hämatologischer Abweichungen
oder anderer schwerer
Nebenwirkungen durch diese
Arzneimittel erhöht.
Quetiapin Erhöhte Plasmakonzentrationen
von Quetiapin können zu
Bewusstlosigkeit führen. Die
gleichzeitige Anwendung von
Quetiapin ist kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.5).
Ergotamine Dihydroergotamin, Ergonovin,
Ergotamin, Methylergonovin
Erhöhte Plasmakonzentrationen

von Ergotaminen führen zu akuter
Ergotoxizität, gekennzeichnet
durch periphere Vasospasmen und
Ischämie.
GI­motilitätsmodifizierende
Pharmaka

Cisaprid Erhöhte Plasmakonzentrationen
von Cisaprid. Dadurch wird das
Risiko schwerer Arrhythmien
durch dieses Arzneimittel erhöht.
Lipidmodifizierende
Arzneimittel


HMG­CoA­
Reduktasehemmer

Lovastatin, Simvastatin Erhöhte Plasmakonzentrationen
von Lovastatin und Simvastatin.
Dadurch wird das Risiko von
Myopathien, einschließlich

Rhabdomyolyse, erhöht (siehe
Abschnitt 4.5).
Inhibitor des mikrosomalen
Triglycerid­
Transferproteins (MTP)

Lomitapid Erhöhte Plasmakonzentrationen
von Lomitapid (siehe
Abschnitt 4.5).
Arzneimittelklasse Arzneimittel innerhalb der
Klasse

Rationale
PDE5­Hemmer Avanafil Erhöhte Plasmakonzentrationen
von Avanafil (siehe Abschnitte 4.und 4.5).
Sildenafil Kontraindiziert, wenn es nur zur
Behandlung der pulmonalen
arteriellen Hypertonie (PAH)

angewendet werden soll.
Erhöhte Plasmakonzentrationen
von Sildenafil. Dadurch erhöhtes
Risiko für Sildenafil­assoziierte
Nebenwirkungen (einschließlich
Hypotonie und Synkope). Zur
gleichzeitigen Anwendung von
Sildenafil bei Patienten mit
erektiler Dysfunktion siehe

Abschnitte 4.4 und 4.5.
Vardenafil Erhöhte Plasmakonzentrationen
von Vardenafil (siehe
Abschnitte 4.4 und 4.5).
Sedativa/Schlafmittel Clorazepat, Diazepam,
Estazolam, Flurazepam, oral
angewendetes Midazolam und

Triazolam
Erhöhte Plasmakonzentrationen

von Clorazepat, Diazepam,
Estazolam, Flurazepam, oral
angewendetem Midazolam und

Triazolam. Dadurch wird das
Risiko einer starken Sedierung und
einer Atemdepression durch diese
Arzneimittel erhöht. (Besondere
Vorsicht bei parenteral
verabreichtem Midazolam, siehe

Abschnitt 4.5.)
Erniedrigte Ritonavir-Spiegel
Pflanzliche Zubereitungen Johanniskraut Pflanzliche Zubereitungen, die
Johanniskraut (Hypericum
perforatum) enthalten, aufgrund

des Risikos erniedrigter
Plasmakonzentrationen und
verminderter klinischer

Wirksamkeit von Ritonavir (siehe
Abschnitt 4.5).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Ritonavir kann keine Heilung der HIV­Infektion oder von AIDS bewirken. Patienten, die Ritonavir
oder eine andere antiretrovirale Therapie einnehmen, können weiterhin an Infektionen und anderen
Krankheiten, die mit der HIV­Infektion in Verbindung stehen, erkranken.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik und anderer
Proteaseinhibitoren müssen die besonderen Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen in der jeweiligen
Fachinformation dieser Proteaseinhibitoren beachtet werden.

Ritonavir als antiretrovirales Arzneimittel oder zur Verbesserung der Pharmakokinetik

Patienten mit chronischer Diarrhoe oder Malabsorption
Beim Auftreten von Durchfall wird eine zusätzliche Überwachung empfohlen. Das relativ häufige
Auftreten von Durchfall während der Behandlung mit Ritonavir kann die Absorption und Wirksamkeit
(aufgrund der verminderten Compliance) von Ritonavir oder anderen gleichzeitig angewendeten
Arzneimitteln beeinträchtigen. Während der Ritonavir­Behandlung auftretendes starkes, anhaltendes
Erbrechen und/oder starker, anhaltender Durchfall können auch die Nierenfunktion beeinträchtigen. Es
ist daher bei Patienten mit bestehender Nierenfunktionsstörung ratsam, die Nierenfunktion zu
kontrollieren.

Hämophilie
Es liegen Berichte über eine Zunahme von Blutungen, einschließlich spontaner kutaner Hämatome
und Hämarthrosen, bei Hämophilie­Patienten (Typ A und B), die mit Proteasehemmern behandelt
wurden, vor. Einige Patienten erhielten zusätzlichen Faktor VIII. Bei mehr als der Hälfte der
berichteten Fälle wurde die Behandlung mit Proteasehemmern fortgesetzt bzw. nach Unterbrechung
der Therapie wieder aufgenommen. Ein kausaler Zusammenhang wird vermutet, obwohl der
Wirkmechanismus nicht geklärt ist. Hämophilie­Patienten müssen daher auf die Möglichkeit einer
Zunahme von Blutungen aufmerksam gemacht werden.

Gewicht und metabolische Parameter
Während einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid­
und Blutglucosewerte auftreten. Diese Veränderungen können teilweise mit dem verbesserten
Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammenhängen. In einigen Fällen ist ein Einfluss der
Behandlung auf die Blutlipidwerte erwiesen, während es für die Gewichtszunahme keinen klaren
Nachweis eines Zusammenhangs mit einer bestimmten Behandlung gibt. Für die Überwachung der
Blutlipid­ und Blutglucosewerte wird auf die anerkannten HIV­Therapierichtlinien verwiesen. Die
Behandlung von Lipidstörungen sollte nach klinischem Ermessen erfolgen.

Pankreatitis
Eine Pankreatitis muss bei klinischen Symptomen (Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchbeschwerden) oder
abweichenden Laborwerten (wie erhöhte Serumlipase­ oder ­amylase­Werte) in Erwägung gezogen
werden. Patienten mit diesen Anzeichen oder Symptomen sollten untersucht werden. Bei einer
Pankreatitis­Diagnose muss die Behandlung mit Ritonavir unterbrochen werden (siehe Abschnitt 4.8).

Entzündliches Immunrekonstitutionssyndrom
Bei HIV­infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung
einer antiretroviralen Kombinationstherapie (cART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische
oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Zuständen oder
Verschlechterung von Symptomen führt. Typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der
ersten Wochen oder Monate nach Beginn der cART beobachtet. Entsprechende Beispiele sind CMV­
Retinitis, disseminierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen und Pneumocystis-jirovecii­
Pneumonie. Jedes Entzündungssymptom ist zu bewerten; falls notwendig, ist eine Behandlung
einzuleiten.

Auch über das Auftreten von Autoimmunerkrankungen (wie z. B. Morbus Basedow und
Autoimmunhepatitis) im Zusammenhang mit einem Immunrekonstitutionssyndrom wurde berichtet.
Jedoch ist der Zeitpunkt des Auftretens variabler und kann viele Monate nach Behandlungsbeginn
einsetzen.

Lebererkrankungen
Patienten mit einer dekompensierten Lebererkrankung dürfen Ritonavir nicht einnehmen (siehe
Abschnitt 4.2). Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit einer antiretroviralen
Kombinationstherapie behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere, unerwünschte
Arzneimittelwirkungen auf die Leber mit möglicherweise letalem Ausgang. Im Falle einer antiviralen
Begleittherapie gegen Hepatitis B oder C beachten Sie bitte auch die Fachinformation dieser
Arzneimittel.

Patienten mit vorbestehenden Leberfunktionsstörungen, einschließlich chronischer aktiver Hepatitis,
zeigen während einer antiretroviralen Kombinationstherapie häufiger Anomalien der Leberfunktion
und müssen nach den üblichen Richtlinien überwacht werden. Bei solchen Patienten muss eine
Unterbrechung oder ein Abbruch der Therapie bei Hinweisen auf eine Verschlechterung der
Lebererkrankung erwogen werden.

Nierenerkrankungen
Da die renale Clearance von Ritonavir vernachlässigbar ist, wird bei Patienten mit
Nierenfunktionsstörungen keine Erniedrigung der Gesamt­Clearance erwartet
(siehe auch Abschnitt 4.2).

Im Zusammenhang mit der klinischen Anwendung von Tenofovirdisoproxilfumarat (TDF) wurde über
Niereninsuffizienz, Nierenfunktionsstörungen, erhöhtes Kreatinin, Hypophosphatämie und proximale
Tubulopathie (einschließlich Fanconi­Syndrom) berichtet (siehe Abschnitt 4.8).

Osteonekrose
Obwohl eine multifaktorielle Ätiologie angenommen wird (darunter Anwendung von
Kortikosteroiden, Alkoholkonsum, schwere Immunsuppression, höherer Body­Mass­Index), wurden
Fälle von Osteonekrose, insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittener HIV­Erkrankung und/oder
Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART), berichtet. Die Patienten sind
darauf hinzuweisen, bei Auftreten von Gelenkbeschwerden und ­schmerzen, Gelenksteife oder
Schwierigkeiten bei Bewegungen den Arzt aufzusuchen.

PR-Intervall-Verlängerung
Bei einigen gesunden, erwachsenen Probanden zeigte sich unter Ritonavir eine mäßige
asymptomatische Verlängerung des PR­Intervalls. Selten wurde bei Patienten, die Ritonavir
einnehmen und bei denen eine strukturelle Herzerkrankung und eine vorbestehende Anomalie des
Reizleitungssystems zugrunde liegen, oder bei Patienten, die Arzneimittel einnehmen, die
bekanntermaßen das PR­Intervall verlängern (wie z. B. Verapamil oder Atazanavir), über einen AV­
Block II. bis III. Grades berichtet. Bei solchen Patienten sollte Ritonavir mit Vorsicht angewandt
werden (siehe Abschnitt 5.1).

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel
Folgende Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen müssen in Betracht gezogen werden bei Einnahme
von Ritonavir als antiretrovirales Arzneimittel. Bei Gabe von Ritonavir zur Verbesserung der
Pharmakokinetik in der 100­mg­ und 200­mg­Dosierung kann nicht vorausgesetzt werden, dass die
folgenden Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen ebenfalls zutreffen. Bei gleichzeitiger Einnahme
von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik und anderer Proteaseinhibitoren müssen die
besonderen Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen in der Fachinformation (siehe Abschnitt 4.4) der
jeweiligen Proteaseinhibitoren beachtet werden, um zu entscheiden, ob unten genannte Informationen
zutreffen.

PDE5-Hemmer
Besondere Vorsicht ist bei der Verschreibung von Sildenafil oder Tadalafil zur Behandlung der
erektilen Dysfunktion bei Patienten, die Ritonavir erhalten, geboten. Die gleichzeitige Einnahme von
Ritonavir und diesen Arzneimitteln lässt einen wesentlichen Anstieg ihrer Konzentrationen erwarten
und könnte zu Nebenwirkungen wie Hypotonie und verlängerter Erektion führen (siehe Abschnitt 4.5).
Die gleichzeitige Anwendung von Avanafil oder Vardenafil mit Ritonavir ist kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3). Die gleichzeitige Anwendung von Sildenafil mit Ritonavir ist bei Patienten mit
pulmonaler arterieller Hypertonie kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

HMG-CoA-Reduktasehemmer
Die HMG­CoA­Reduktasehemmer Simvastatin und Lovastatin werden überwiegend über CYP3A
metabolisiert. Somit wird wegen eines erhöhten Myopathie­Risikos (einschließlich Rhabdomyolyse)
die gleichzeitige Gabe von Ritonavir mit Simvastatin und Lovastatin nicht empfohlen. Wird Ritonavir
zusammen mit Atorvastatin, das in geringerem Maße durch CYP3A metabolisiert wird, verabreicht, so
ist Vorsicht geboten und reduzierte Dosen sollten in Erwägung gezogen werden. Es wurde über eine
Erhöhung der Rosuvastatinexposition bei gleichzeitiger Einnahme von Ritonavir berichtet, obwohl die
Elimination von Rosuvastatin unabhängig von CYP3A ist. Der Mechanismus dieser Wechselwirkung
ist nicht geklärt, könnte jedoch auf eine Hemmung von Transportern zurückzuführen sein. Bei
Anwendung mit Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder in der Dosierung als
antiretrovirales Arzneimittel sollte die kleinstmögliche Dosis von Atorvastatin oder Rosuvastatin
gegeben werden. Die Metabolisierung von Pravastatin und Fluvastatin hängt nicht von CYP3A ab und
Wechselwirkungen mit Ritonavir werden nicht erwartet. Ist eine Behandlung mit HMG­CoA­
Reduktasehemmern angezeigt, wird Pravastatin oder Fluvastatin empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Colchicin
Lebensbedrohliche Wechselwirkungen und Wechselwirkungen mit Todesfolge wurden von Patienten
berichtet, die mit Colchicin und starken CYP3A­Inhibitoren wie Ritonavir (siehe Abschnitte 4.3 und
4.5) behandelt wurden.

Digoxin
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Patienten, die Digoxin erhalten, Ritonavir verschrieben wird, da
bei gleichzeitiger Anwendung von Ritonavir und Digoxin ein Anstieg der Digoxin­Spiegel zu
erwarten ist. Möglicherweise nehmen diese erhöhten Digoxin­Spiegel mit der Zeit ab (siehe
Abschnitt 4.5).

Bei Patienten, die bereits Digoxin einnehmen, wenn Ritonavir verordnet wird, sollte die Digoxin­
Dosis auf die Hälfte der für die Patienten üblichen Dosis reduziert werden. Die Patienten müssen nach
Beginn der gleichzeitigen Einnahme von Ritonavir und Digoxin über mehrere Wochen enger als
üblich überwacht werden.

Bei Patienten, die bereits Ritonavir einnehmen, wenn Digoxin verordnet wird, sollte die
Dosiseinstellung von Digoxin vorsichtiger (in mehr Stufen) erfolgen als üblich. Die Digoxin­Spiegel
sollten in diesem Zeitraum intensiver als üblich kontrolliert werden; Dosisanpassungen sollten, soweit
notwendig, basierend auf klinischen und elektrokardiographischen Befunden sowie anhand von
Digoxin­Spiegel­Bestimmungen vorgenommen werden.

Ethinylöstradiol
Barriere­ oder andere nicht hormonelle Methoden zur Empfängnisverhütung sollten bei einer
Anwendung von Ritonavir in therapeutischen oder geringen Dosierungen angewendet werden, da
Ritonavir bei gleichzeitiger Einnahme von östrogenhaltigen Kontrazeptiva wahrscheinlich die
Wirksamkeit verringert und das Blutungsverhalten verändert.

Glucocorticoide
Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir mit Fluticason oder anderen Glucocorticoiden, die über
CYP3A4 verstoffwechselt werden, wird nicht empfohlen, außer, wenn der mögliche Nutzen einer
Behandlung das Risiko systemischer corticosteroider Wirkungen, einschließlich Morbus Cushing und
Suppression der Nebennierenfunktion, überwiegt (siehe Abschnitt 4.5).

Trazodon
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Ritonavir Patienten verordnet wird, die Trazodon einnehmen.
Trazodon ist ein Substrat für CYP3A4; bei gleichzeitiger Anwendung von Ritonavir ist mit einem
Anstieg der Trazodon­Spiegel zu rechnen. Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel, Hypotonie und
Synkope wurden in Interaktionsstudien bei gesunden Probanden nach einmaliger Anwendung
beobachtet (siehe Abschnitt 4.5).

Rivaroxaban
Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir und Rivaroxaban wird aufgrund des erhöhten
Blutungsrisikos nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Riociguat
Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir wird aufgrund eines möglichen Anstiegs der Riociguat­
Exposition nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Vorapaxar
Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir wird aufgrund eines möglichen Anstiegs der Vorapaxar­
Exposition nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Bedaquilin
Starke CYP3A4­Inhibitoren wie Proteasehemmer können die Bedaquilin­Exposition erhöhen, was
möglicherweise das Risiko für Bedaquilin­bedingte Nebenwirkungen erhöht. Deshalb sollte die
Kombination von Bedaquilin mit Ritonavir vermieden werden. Falls jedoch der Nutzen das Risiko
überwiegt, muss die gleichzeitige Anwendung von Bedaquilin zusammen mit Ritonavir mit Vorsicht
erfolgen. Eine häufigere Durchführung von Elektrokardiogrammen und Untersuchungen der
Transaminasen wird empfohlen (siehe Abschnitt 4.5 und die Fachinformation zu Bedaquilin).

Delamanid
Die gleichzeitige Anwendung von Delamanid mit einem starken CYP3A­Inhibitor (Ritonavir) kann
die Exposition gegenüber den Delamanid­Metaboliten erhöhen, welches mit einer QTc­Verlängerung
assoziiert ist. Falls die gleichzeitige Behandlung von Delamanid zusammen mit Ritonavir als
notwendig erachtet wird, wird eine sehr häufige EKG­Kontrolle während der gesamten Delamanid­
Behandlung empfohlen (siehe Abschnitt 4.5 und die Fachinformation zu Delamanid).

Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik
Das Wechselwirkungsprofil der HIV­Proteaseinhibitoren, die zusammen mit einer geringen Dosis
Ritonavir angewendet werden, ist abhängig von dem jeweils gleichzeitig eingenommenen
Proteaseinhibitor.

Zum Wirk­ und Wechselwirkungsmechanismus der Proteaseinhibitoren siehe Abschnitt 4.5.
Siehe auch die Fachinformation der gleichzeitig eingenommenen geboosteten Proteaseinhibitoren.

Saquinavir
Ritonavir­Dosen, die höher als 100 mg zweimal täglich sind, sollten nicht angewendet werden. Höhere
Ritonavir­Dosen zeigten ein verstärktes Auftreten von Nebenwirkungen. Die gleichzeitige Einnahme
von Saquinavir zusammen mit Ritonavir führt, hauptsächlich bei Patienten mit vorbestehenden
Lebererkrankungen, zu schweren Nebenwirkungen, vor allem diabetischer Ketoacidose und
Leberfunktionsstörungen.

Saquinavir/Ritonavir dürfen nicht zusammen mit Rifampicin angewendet werden, da die Gefahr einer
schweren Lebertoxizität (die sich als Erhöhung der Leber­Transaminasen äußert) bei gleichzeitiger
Einnahme der drei Arzneimittel besteht (siehe Abschnitt 4.5).

Tipranavir
Bei gleichzeitiger Einnahme von Tipranavir zusammen mit 200 mg Ritonavir wurde über das
Auftreten von klinischer Hepatitis und Leberdekompensation berichtet, einschließlich einiger
Todesfälle. Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit chronischer Hepatitis B oder einer
Hepatitis­C­Begleitinfektion, da diese Patienten ein erhöhtes Risiko einer Hepatotoxizität haben.

Geringere Ritonavir­Dosen als 200 mg zweimal täglich sollten wegen möglicher Änderungen im
Wirksamkeitsprofil dieser Kombination nicht angewendet werden.

Fosamprenavir
Die gleichzeitige Anwendung von Fosamprenavir zusammen mit Ritonavir in einer höheren Dosierung
als 100 mg zweimal täglich ist nicht untersucht. Die Anwendung einer höheren Ritonavir­Dosierung
führt möglicherweise zu Änderungen des Nebenwirkungsprofils dieser Kombination und wird deshalb
nicht empfohlen.

Atazanavir
Die gleichzeitige Anwendung von Atazanavir zusammen mit Ritonavir in einer höheren Dosierung als
100 mg einmal täglich ist nicht untersucht. Die Anwendung einer höheren Ritonavir­Dosierung führt
möglicherweise zu Änderungen des Nebenwirkungsprofils von Atazanavir (Herzerkrankungen,
Hyperbilirubinämie) und wird deshalb nicht empfohlen. Nur wenn Atazanavir zusammen mit
Ritonavir gleichzeitig mit Efavirenz angewendet wird, kann eine Dosiserhöhung von Ritonavir bis
200 mg einmal täglich in Betracht gezogen werden. Unter diesen Umständen ist eine enge klinische
Überwachung zu gewährleisten. Für weitere Informationen siehe die Fachinformation zu Atazanavir.

Sonstige Bestandteile

Dieses Arzneimittel enthält 87,75 mg Natrium pro Tablette. Das entspricht 4,4 % der von der WHO
empfohlenen maximalen Tagesdosis von 2 g Natrium für einen Erwachsenen.

Die maximale Tagesdosis dieses Produkts entspricht 53 % der von der WHO empfohlenen maximalen
Tagesdosis an Natrium.

Ritonavir hat einen hohen Natriumgehalt. Das sollte insbesondere bei Patienten berücksichtigt werden,
die eine salzarme Diät machen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder in der Dosierung als antiretrovirales
Arzneimittel

Ritonavir weist eine hohe Affinität zu einigen Isoformen des Cytochrom P450 (CYP) auf und hemmt
möglicherweise die Oxidation in der folgenden Reihenfolge: CYP3A4 > CYP2D6. Die gleichzeitige
Anwendung von Ritonavir und Arzneimitteln, die primär über CYP3A metabolisiert werden, kann die
Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel erhöhen und in der Folge die therapeutischen bzw.
unerwünschten Wirkungen verstärken oder verlängern. Bei bestimmten Arzneimitteln (z. B.
Alprazolam) kann der inhibitorische Effekt von Ritonavir auf CYP3A4 mit der Zeit nachlassen.
Ritonavir weist auch eine hohe Affinität zum P­Glycoprotein auf und hemmt möglicherweise diesen
Transporter. Der inhibitorische Effekt von Ritonavir (mit oder ohne andere Proteaseinhibitoren) auf
die P­gp­Aktivität kann mit der Zeit nachlassen (z. B. Digoxin und Fexofenadin – siehe Tabelle unten
„Auswirkungen von Ritonavir auf nicht antiretrovirale, gemeinsam angewendete Arzneimittel“).
Ritonavir induziert möglicherweise auch die Glucuronidierung und Oxidation durch CYP1A2,
CYP2C8, CYP2C9 und CYP2C19. Dadurch kann die Biotransformation einiger Arzneimittel, die über
diese Enzyme metabolisiert werden, erhöht werden. Daraus kann sich eine erniedrigte systemische
Verfügbarkeit ergeben, die eine abgeschwächte oder verkürzte Wirksamkeit nach sich zieht.

Wichtige Informationen zu Arzneimittelwechselwirkungen bei Einnahme von Ritonavir zur
Verbesserung der Pharmakokinetik sind auch in den Fachinformationen der gleichzeitig angewendeten
Proteaseinhibitoren aufgeführt.

Arzneimittel, die die Ritonavir­Spiegel beeinflussen

Serumspiegel von Ritonavir können bei gleichzeitiger Anwendung von pflanzlichen Zubereitungen,
die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, reduziert sein. Dies ist bedingt durch die
Induktion der Enzyme des Arzneimittelmetabolismus durch Johanniskraut. Pflanzliche Zubereitungen,
die Johanniskraut enthalten, dürfen daher nicht mit Ritonavir kombiniert werden. Falls ein Patient
bereits Johanniskraut einnimmt, muss die Einnahme von Johanniskraut beendet und, wenn möglich,
die Viruslast geprüft werden. Ritonavir­Spiegel können sich erhöhen, wenn die Einnahme von
Johanniskraut beendet wird. Eine Anpassung der Dosierung von Ritonavir kann notwendig sein. Der
Induktionseffekt kann für mindestens 2 Wochen nach dem Ende der Behandlung mit Johanniskraut
andauern (siehe Abschnitt 4.3).

Die Serumspiegel von Ritonavir können durch bestimmte gleichzeitig angewendete Arzneimittel
beeinflusst werden (z. B. Delavirdin, Efavirenz, Phenytoin und Rifampicin). Diese Wechselwirkungen
sind in der Tabelle unten vermerkt.

Arzneimittel, die durch die Anwendung von Ritonavir beeinflusst werden

Interaktionen zwischen Ritonavir und Proteaseinhibitoren, anderen antiretroviralen Arzneimitteln, die
keine Proteaseinhibitoren sind, und anderen nicht antiretroviralen Arzneimitteln werden in der Tabelle
unten aufgeführt. Diese Liste ist nicht als abschließend oder umfassend anzusehen. Es sollten die
jeweiligen Fachinformationen zu Rate gezogen werden.

Tabelle 3. Arzneimittelwechselwirkungen – Ritonavir mit Proteaseinhibitoren

Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
Dosierung des

gleichzeitig
angewendeten
Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Untersuchtes
Arzneimittel
AUC Cmin

Amprenavir 600 q12h 100 q12h Amprenavir2 ↑ 64% ↑ 5­fach
Ritonavir erhöht die Serumspiegel von Amprenavir infolge der CYP3A4­Hemmung. In
klinischen Studien konnten die Sicherheit und Wirksamkeit von 600 mg Amprenavir
zweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich nachgewiesen werden. Ritonavir
Lösung zum Einnehmen darf nicht zusammen mit Amprenavir Lösung zum Einnehmen an
Kinder verabreicht werden, da wegen der sonstigen Bestandteile in den beiden
Darreichungsformen die Gefahr einer Toxizität besteht. Für weitere Informationen siehe die
Fachinformation zu Amprenavir.
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Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
Dosierung des

gleichzeitig
angewendeten
Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Untersuchtes
Arzneimittel
AUC Cmin

Nelfinavir 1250 q12h 100 q12h Nelfinavir ↑ 20 bis
39%
ND

750, einfach 500 q12h Nelfinavir ↑ 152% ND
Ritonavir ↔ ↔
Ritonavir erhöht die Serumspiegel von Nelfinavir infolge der CYP3A4­Hemmung.
Geeignete Dosierungen für diese Kombination hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit
wurden nicht untersucht.
Ein minimaler Nutzen der Ritonavir­vermittelten Verbesserung der Pharmakokinetik wird
mit Dosierungen höher als 100 mg zweimal täglich erreicht.
Saquinavir 1000 q12h 100 q12h Saquinavir4 ↑ ᆬⴀ昀愀捨 ↑ 㔀ⴀ昀慣栀 
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Tabelle 4. Arzneimittelwechselwirkungen – Ritonavir mit antiretroviralen Arzneimitteln –
anderen als Proteaseinhibitoren

Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
Dosierung des

gleichzeitig
angewendeten
Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Untersuchtes
Arzneimittel
AUC Cmin

Didanosin 200 q12h 600 q12h 2h
später
Didanosin ↓ 13% ↔

Da Ritonavir zusammen mit einer Mahlzeit, Didanosin dagegen nüchtern eingenommen
werden soll, sollten zwischen den Einnahmen der beiden Arzneimittel zweieinhalb Stunden
liegen. Eine Änderung der Dosierung ist nicht notwendig.
Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
Dosierung des

gleichzeitig
angewendeten
Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Untersuchtes
Arzneimittel
AUC Cmin

Delavirdin 400 q8h 600 q12h Delavirdin1 ↔ ↔
Ritonavir ↑ 50% ↑ 75%
Basierend auf dem Vergleich mit historischen Daten schien die Pharmakokinetik von
Delavirdin Ritonavir nicht zu beeinflussen. Bei gleichzeitiger Anwendung mit Delavirdin
soll eine Dosisreduktion von Ritonavir erwogen werden.
Efavirenz 600 q24h 500 q12h Efavirenz ↑ (ᄀ)ㄥ  
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Tabelle 5. Auswirkungen von Ritonavir auf nicht antiretrovirale, gemeinsam angewendete
Arzneimittel

Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel

Dosierung des
gleichzeitig
angewendeten

Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Auswirkung auf
die AUC des
gleichzeitig
angewendeten

Arzneimittels
Auswirkung
auf die Cmax des
gleichzeitig

angewendeten
Arzneimittels
Alpha1-Adrenorezeptor-Antagonist

Alfuzosin Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von Alfuzosin
erhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Amphetamin­Derivate
Amphetamin Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel inhibiert wahrscheinlich
CYP2D6 und in Folge davon erhöht sich die Konzentration von Amphetamin und
seinen Derivaten. Es wird eine sorgfältige Überwachung der therapeutischen
Wirksamkeit und der Nebenwirkungen empfohlen bei gleichzeitiger Gabe dieser
Arzneimittel zusammen mit Ritonavir in einer antiretroviralen Dosierung (siehe
Abschnitt 4.4).
Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
Dosierung des

gleichzeitig
angewendeten
Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Auswirkung auf
die AUC des
gleichzeitig
angewendeten

Arzneimittels
Auswirkung
auf die Cmax des
gleichzeitig

angewendeten
Arzneimittels
Analgetika

Buprenorphin 16 q24h 100 q12h ↑ 57% ↑ 77%
Norbuprenorphin ↑ 33% ↑ 108%
Glucuronid­
Metaboliten

↔ ↔
Der Anstieg der Plasmaspiegel von Buprenorphin und seines aktiven Metaboliten
führte bei einer Gruppe von opioid­toleranten Patienten nicht zu klinisch
signifikanten pharmakodynamischen Veränderungen. Deshalb ist eine
Dosisanpassung von Buprenorphin oder Ritonavir bei gemeinsamer Anwendung
möglicherweise nicht notwendig. Bei Einnahme von Ritonavir in Kombination mit
anderen Proteaseinhibitoren und Buprenorphin sollten weitere Informationen zur
Dosierung der jeweiligen Fachinformation der gemeinsam angewendeten
Proteaseinhibitoren entnommen werden.
Pethidin, Piroxicam,
Propoxyphen

Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentration von Norpethidin,
Piroxicam und Propoxyphen erhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3).
Fentanyl Ritonavir in der Dosierung zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder als
antiretrovirales Arzneimittel inhibiert CYP3A4 und als Folge davon wird eine
Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Fentanyl erwartet. Eine sorgfältige
Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der Nebenwirkungen
(einschließlich Atemdepression) bei gleichzeitiger Gabe von Fentanyl zusammen mit
Ritonavir wird empfohlen.
Methadon1 5, einfache Dosis 500 q12h ↓ ㌀㘥 ↓ ㌀㠥 
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Antianginöse Arzneimittel
Ranolazin Es ist zu erwarten, dass sich die Serumkonzentrationen von Ranolazin aufgrund der
CYP3A-Inhibition durch Ritonavir erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung mit
Ranolazin ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Antiarrhythmika
Amiodaron, Bepridil,

Dronedaron, Encainid,
Flecainid, Propafenon,
Chinidin

Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von
Amiodaron, Bepridil, Dronedaron, Encainid, Flecainid, Propafenon und Chinidin
erhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Digoxin 0,5, einfache i. v.­
Dosis
300 q12h, 3 Tage ↑ 㠀㘥  一䐀 
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Antiasthmatika
Theophyllin1 3 mg/kg q8h 500 q12h ↓ 㐀㌥ ↓ ㌀(六) 
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Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
Dosierung des

gleichzeitig
angewendeten
Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Auswirkung auf
die AUC des
gleichzeitig
angewendeten

Arzneimittels
Auswirkung
auf die Cmax des
gleichzeitig

angewendeten
Arzneimittels
Arzneimittel gegen Krebserkrankungen und Kinaseinhibitoren
Afatinib 20 mg, einfache
Dosis

200 q12h/1h vorher ↑ 48% ↑ 39%
40 mg, einfache
Dosis
200 q12h/
zusammen
eingenommen

↑ ㄀㤥 ↑ 㐥 
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Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
Dosierung des

gleichzeitig
angewendeten
Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Auswirkung auf
die AUC des
gleichzeitig
angewendeten

Arzneimittels
Auswirkung
auf die Cmax des
gleichzeitig

angewendeten
Arzneimittels
Ibrutinib Aufgrund der CYP3A­Inhibition durch Ritonavir kann es zu einem Anstieg der
Serumkonzentration von Ibrutinib und in der Folge zu einem erhöhten Risiko von
Toxizitäten, einschließlich des Risikos eines Tumorlysesyndroms, kommen. Die
gleichzeitige Anwendung von Ibrutinib und Ritonavir ist zu vermeiden. Überwiegt
der Nutzen das Risiko und muss Ritonavir angewendet werden, ist die Ibrutinib­Dosis
auf 140 mg zu senken und der Patient engmaschig auf Toxizitäten zu überwachen.

Neratinib Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der CYP3A­Inhibition
durch Ritonavir erhöht.

Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir und Neratinib ist kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3), da das Risiko für schwerwiegende und/oder lebensbedrohliche
Reaktionen einschließlich einer Hepatotoxizität erhöht ist.

Venetoclax Erhöhte Plasmakonzentrationen von Venetoclax. Bei der Dosisinitiierung und
während der Dosis­Titrationsphase erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines
Tumorlysesyndroms (siehe Abschnitt 4.3 und Fachinformation zu Venetoclax).

Bei Patienten, die die Anlaufphase abgeschlossen haben und die auf eine feste
Venetoclax­Tagesdosis eingestellt sind, sollte die Venetoclax­Dosis um mindestens
75% verringert werden, wenn gleichzeitig starke CYP3A­Inhibitoren angewendet
werden (siehe Dosierungsanleitung der Fachinformation zu Venetoclax).

Antikoagulantien
Rivaroxaban 10, einfache Dosis 600 q12h ↑ ᆬ㌥ ↑ 㔀㔥 
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Antikonvulsiva
Carbamazepin Ritonavir in der Dosierung zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder als
antiretrovirales Arzneimittel inhibiert CYP3A4 und als Folge davon wird eine
Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Carbamazepin erwartet. Eine sorgfältige
Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der Nebenwirkungen bei
gleichzeitiger Gabe von Carbamazepin zusammen mit Ritonavir wird empfohlen.

Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
Dosierung des

gleichzeitig
angewendeten
Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Auswirkung auf
die AUC des
gleichzeitig
angewendeten

Arzneimittels
Auswirkung
auf die Cmax des
gleichzeitig

angewendeten
Arzneimittels
Divalproex,
Lamotrigin, Phenytoin

Ritonavir in der Dosierung zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder als
antiretrovirales Arzneimittel induziert die Oxidation durch CYP2C9 und die
Glucuronidierung. Als Folge wird eine Erniedrigung der Plasmakonzentrationen
dieser Antikonvulsiva erwartet. Eine sorgfältige Überwachung der Serumspiegel oder
der therapeutischen Wirksamkeit bei gleichzeitiger Gabe dieser Arzneimittel
zusammen mit Ritonavir wird empfohlen. Phenytoin kann die Serumspiegel von
Ritonavir erniedrigen.

Antidepressiva
Amitriptylin,
Fluoxetin, Imipramin,

Nortriptylin, Paroxetin,
Sertralin

Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel inhibiert wahrscheinlich
CYP2D6, und infolgedessen wird eine Erhöhung der Konzentrationen von
Imipramin, Amitriptylin, Nortriptylin, Fluoxetin, Paroxetin oder Sertralin erwartet.
Eine sorgfältige Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der
Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Gabe dieser Arzneimittel zusammen mit
Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel wird empfohlen (siehe
Abschnitt 4.4).

Desipramin 100, einfache orale
Dosierung

500 q12h ↑ ᄂ㔥 ↑ (ᄀ)(六) 
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Arzneimittel gegen Gicht
Colchicin Bei gleichzeitiger Einnahme von Ritonavir wird ein Ansteigen der Colchicin-
Konzentrationen erwartet.
Lebensbedrohliche Wechselwirkungen und Wechselwirkungen mit Todesfolge
wurden von Patienten mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion berichtet,
die mit Colchicin und Ritonavir (CYP3A4- und P-gp-Inhibition) behandelt wurden
(siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). Für weitere Informationen siehe die Fachinformation
zu Colchicin.

Antihistaminika
Astemizol, Terfenadin Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von Astemizol
und Terfenadin erhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Fexofenadin Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel oder zur Verbesserung
der Pharmakokinetik kann den P­Glykoprotein­vermittelten Efflux modifizieren und
die Fexofenadin­Konzentration steigern. Die erhöhten Fexofenadin­Spiegel können
sich nach erfolgter Induktion mit der Zeit abschwächen.

Loratadin Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder in der Dosierung als
antiretrovirales Arzneimittel hemmt CYP3A, und infolgedessen wird eine Erhöhung
der Plasmakonzentrationen von Loratadin erwartet. Eine sorgfältige Überwachung
der therapeutischen Wirksamkeit und der Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Gabe
von Loratadin zusammen mit Ritonavir wird empfohlen.

Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
Dosierung des

gleichzeitig
angewendeten
Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Auswirkung auf
die AUC des
gleichzeitig
angewendeten

Arzneimittels
Auswirkung
auf die Cmax des
gleichzeitig

angewendeten
Arzneimittels
Antiinfektiva

Fusidinsäure Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen sowohl von
Fusidinsäure als auch von Ritonavir erhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3).

Rifabutin1 150 täglich 500 q12h ↑ 㐀ⴀ昀慣栀 ↑ (ᄀ)Ⰰ㔀ⴀ昀慣栀 
(ᄀ)㔭O-desacetyl-
Rifabutin-Metabolit
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䄀爀稀渀攀椀洀椀琀琀攀氀 kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Die Reduktion der Rifabutin­
Dosierung auf 150 mg dreimal pro Woche kann für bestimmte Proteaseinhibitoren
bei gleichzeitiger Gabe von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik
indiziert sein. Bei gleichzeitiger Anwendung eines Proteaseinhibitors sollten spezielle
Empfehlungen der jeweiligen Fachinformation entnommen werden. Bei der
Behandlung von Tuberkulose bei HIV­Patienten sollten die offiziellen Leitlinien in
Betracht gezogen werden.

Rifampicin Rifampicin induziert möglicherweise die Metabolisierung von Ritonavir. Die
wenigen verfügbaren Daten weisen jedoch darauf hin, dass bei Anwendung von
Rifampicin zusammen mit hohen Dosen von Ritonavir (600 mg zweimal täglich) die
zusätzlich induzierende Wirkung von Rifampicin (neben der induzierenden Wirkung
von Ritonavir selbst) gering ist und möglicherweise keine klinisch relevanten
Auswirkungen auf den Ritonavir­Spiegel in der Therapie mit hohen Ritonavir­Dosen
hat. Der Einfluss von Ritonavir auf Rifampicin ist nicht bekannt.

Voriconazol 200 q12h 400 q12h ↓ 㠀(六) ↓ 㘀㘥 
 (ᄀ)〰 焱㉨ ㄀〰 焱㉨ ↓ ㌀㤥 ↓ (ᄀ)㐥 
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䄀爀稀湥椀洀楴琀攀氀 畮搀 嘀潲椀挀漀湡稀漀氀 椀猀琀 眀攀来渠摥爀 䔀爀湩攀摲椀杵渀朠搀攀爀 噯爀椀挀漀湡稀潬ⴀ
䬀潮稀攀渀瑲愀瑩潮攀渀 kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Die gemeinsame Gabe von
Voriconazol und Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik sollte vermieden
werden, es sei denn, die Nutzen­Risiko­Abwägung rechtfertigt die Anwendung von
Voriconazol.

Atovaquon Ritonavir in der Dosierung zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder als
antiretrovirales Arzneimittel induziert die Glucuronidierung und als Folge dessen
wird eine Erniedrigung der Plasmakonzentrationen von Atovaquon erwartet. Eine
sorgfältige Überwachung der Serumspiegel oder der therapeutischen Wirksamkeit bei
gleichzeitiger Gabe von Atovaquon zusammen mit Ritonavir wird empfohlen.

Bedaquilin Es gibt keine Interaktionsstudie mit Ritonavir alleine. In einer Interaktionsstudie mit
einer Einmalgabe von Bedaquilin und einer Mehrfachgabe von Lopinavir/Ritonavir
war die Bedaquilin­AUC um 22% erhöht. Dieser Anstieg wird wahrscheinlich durch
Ritonavir verursacht und ein deutlicherer Effekt wird möglicherweise während einer
längeren kombinierten Anwendung beobachtet. Aufgrund des Risikos von
Nebenwirkungen, die mit Bedaquilin in Zusammenhang stehen, sollte die
gleichzeitige Anwendung vermieden werden. Falls der Nutzen das Risiko überwiegt,
muss die gleichzeitige Anwendung von Bedaquilin zusammen mit Ritonavir mit
Vorsicht erfolgen. Eine häufigere Durchführung von Elektrokardiogrammen und
Untersuchungen der Transaminasen wird empfohlen (siehe Abschnitt 4.4 und die
Fachinformation zu Bedaquilin).

Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
Dosierung des

gleichzeitig
angewendeten
Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Auswirkung auf
die AUC des
gleichzeitig
angewendeten

Arzneimittels
Auswirkung
auf die Cmax des
gleichzeitig

angewendeten
Arzneimittels
Clarithromycin 500 q12h 200 q8h ↑ 77% ↑ 31%

14­OH­Clarithromycin­
Metabolit
↓ 100% ↓ 99%

Aufgrund der großen therapeutischen Breite von Clarithromycin ist bei Patienten mit
normaler Nierenfunktion keine Dosisreduktion erforderlich. Clarithromycin­
Dosierungen, die mehr als 1 g pro Tag betragen, dürfen nicht zusammen mit
Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel oder zur Verbesserung
der Pharmakokinetik verabreicht werden. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sollte
folgende Dosisanpassung berücksichtigt werden: Reduktion der Clarithromycin­
Dosis um 50% bei einer Kreatininclearance von 30 bis 60 ml/min, Reduktion der
Clarithromycin­Dosis um 75% bei einer Kreatininclearance kleiner als 30 ml/min.

Delamanid Es gibt keine Interaktionsstudie mit Ritonavir alleine. In einer Interaktionsstudie mit
gesunden Probanden mit 100 mg Delamanid zweimal täglich und 400/100 mg
Lopinavir/Ritonavir zweimal täglich für 14 Tage, erhöhte sich die Exposition
gegenüber dem Delamanid­Metaboliten, DM­6705, um 30%. Aufgrund des Risikos
einer QTc­Verlängerung assoziiert mit DM­6705 und falls die gleichzeitige
Einnahme von Delamanid zusammen mit Ritonavir als notwendig erachtet wird, wird
eine sehr häufige EKG­Kontrolle während der gesamten Delamanid­Behandlung
empfohlen (siehe Abschnitt 4.4 und die Fachinformation von Delamanid).

Erythromycin,
Itraconazol

Ritonavir in der Dosierung zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder als
antiretrovirales Arzneimittel inhibiert CYP3A4 und als Folge davon wird eine
Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Erythromycin und Itraconazol erwartet.
Eine sorgfältige Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der
Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und Itraconazol
zusammen mit Ritonavir wird empfohlen.

Ketoconazol 200 täglich 500 q12h ↑ ㌀Ⰰ㐀ⴀ昀慣栀 ↑ 㔀㔥 
 剩琀漀渀愀瘀椀爀 栀攀洀洀琀 搀攀渀 䌀夀倀㌀䄀ⴀ癥爀洀椀琀琀攀汴攀渠䴀攀琀愀扯氀椀猀洀畳 癯渠䬀攀琀潣漀湡稀潬⸀ 䅵昀杲畮搠
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Antipsychotika/Neuroleptika
Clozapin, Pimozid Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von Clozapin
und Pimozid erhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Haloperidol,
Risperidon, Thioridazin

Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel hemmt wahrscheinlich
CYP2D6, und infolgedessen wird eine Erhöhung der Konzentrationen von
Haloperidol, Risperidon und Thioridazin erwartet. Eine sorgfältige Überwachung der
therapeutischen Wirksamkeit und der Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Gabe dieser
Arzneimittel zusammen mit Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales
Arzneimittel wird empfohlen.

Lurasidon Es ist zu erwarten, dass sich die Serumkonzentrationen von Lurasidon aufgrund der
CYP3A­Inhibition durch Ritonavir erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung mit
Lurasidon ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
Dosierung des

gleichzeitig
angewendeten
Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Auswirkung auf
die AUC des
gleichzeitig
angewendeten

Arzneimittels
Auswirkung
auf die Cmax des
gleichzeitig

angewendeten
Arzneimittels
Quetiapin Ritonavir inhibiert CYP3A und infolgedessen wird eine Erhöhung der
Plasmakonzentrationen von Quetiapin erwartet. Die gleichzeitige Einnahme von
Ritonavir und Quetiapin ist kontraindiziert, da sie die in Zusammenhang mit
Quetiapin bestehende Toxizität erhöhen kann (siehe Abschnitt 4.3).

Beta-2-Agonist (langanhaltend)
Salmeterol Ritonavir inhibiert CYP3A4 und infolgedessen wird eine deutliche Erhöhung der
Plasmakonzentrationen von Salmeterol erwartet. Deshalb wird eine gleichzeitige
Anwendung nicht empfohlen.

Kalziumantagonisten
Amlodipin, Diltiazem,
Nifedipin

Ritonavir in der Dosierung zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder als
antiretrovirales Arzneimittel inhibiert CYP3A4 und als Folge davon wird eine
Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Kalziumantagonisten erwartet. Eine
sorgfältige Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der Nebenwirkungen
bei gleichzeitiger Gabe dieser Arzneimittel zusammen mit Ritonavir wird empfohlen.

Endothelin-Antagonisten
Bosentan Die gleichzeitige Einnahme von Bosentan und Ritonavir kann möglicherweise die
maximale Bosentan Steady-State­Konzentration (Cmax) und die Blutspiegelkurve
(AUC) erhöhen.

Riociguat Die Serumkonzentrationen erhöhen sich möglicherweise aufgrund der CYP3A­ und
der P­gp­Inhibition durch Ritonavir. Die gleichzeitige Anwendung von Riociguat
zusammen mit Ritonavir wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4 und die
Fachinformation zu Riociguat).

Ergotamine
Dihydroergotamin,
Ergonovin, Ergotamin,

Methylergonovin

Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von
Ergotaminen erhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

GI-motilitätsmodifizierende Arzneimittel
Cisaprid Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von Cisaprid
erhöhen und ist deshalb kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Antivirale Mittel zur Behandlung von Hepatitis-C-Infektionen
Glecaprevir/Pibren-
tasvir

Die Serumkonzentrationen sind möglicherweise aufgrund der P-Glycoprotein-,
BCRP- und OATP1B-Inhibition durch Ritonavir erhöht.

Die gleichzeitige Anwendung von Glecaprevir/Pibrentasvir und Ritonavir wird
wegen des erhöhten Risikos eines Anstiegs der Alanin-Aminotransferase (ALT) und
einer damit assoziierten erhöhten Glecaprevir-Konzentration nicht empfohlen.

HCV-Protease-Inhibitor
Simeprevir 200 qd 100 q12h ↑ 㜀Ⰰ(ᄀ)ⴀ昀慣栀 ↑ 㐀Ⰰ㜀ⴀ昀慣栀 
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攀洀瀀昀潨汥渮 
 
Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
Dosierung des

gleichzeitig
angewendeten
Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Auswirkung auf
die AUC des
gleichzeitig
angewendeten

Arzneimittels
Auswirkung
auf die Cmax des
gleichzeitig

angewendeten
Arzneimittels
HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren
Atorvastatin,

Fluvastatin, Lovastatin,
Pravastatin,
Rosuvastatin,

Simvastatin
Bei HMG­CoA­Reduktasehemmern wie Lovastatin und Simvastatin, deren
Metabolisierung in hohem Ausmaß von CYP3A abhängt, werden bei gleichzeitiger
Anwendung von Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel oder zur
Verbesserung der Pharmakokinetik deutlich erhöhte Plasmakonzentrationen erwartet.
Da erhöhte Konzentrationen von Lovastatin und Simvastatin zu Myopathie,
einschließlich Rhabdomyolyse, führen können, ist die Kombination dieser
Arzneimittel mit Ritonavir kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Die
Metabolisierung von Atorvastatin ist in geringerem Ausmaß von CYP3A abhängig.
Es wurde über eine Erhöhung von Rosuvastatin bei gleichzeitiger Einnahme von
Ritonavir berichtet, obwohl die Elimination von Rosuvastatin unabhängig von
CYP3A ist. Der Mechanismus dieser Wechselwirkung ist nicht geklärt, könnte jedoch
auf eine Hemmung von Transportern zurückzuführen sein. Bei Anwendung mit
Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder in der Dosierung als
antiretrovirales Arzneimittel sollte die kleinstmögliche Dosis von Atorvastatin oder
Rosuvastatin gegeben werden. Die Metabolisierung von Pravastatin und Fluvastatin
hängt nicht von CYP3A ab und Wechselwirkungen mit Ritonavir werden nicht
erwartet. Ist eine Behandlung mit HMG­CoA­Reduktasehemmern angezeigt, werden
Pravastatin oder Fluvastatin empfohlen.

Hormonelle Kontrazeptiva
Ethinylöstradiol 50 μg, einfache Dosis 500 q12h ↓ 㐀〥 ↓ ㌀(六) 
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Immunsuppressiva
Cyclosporin,
Tacrolimus,
Everolimus

Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel oder zur Verbesserung
der Pharmakokinetik hemmt CYP3A4, und infolgedessen wird eine Erhöhung der
Plasmakonzentrationen von Cyclosporin, Tacrolimus oder Everolimus erwartet.
Eine sorgfältige Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der
Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Gabe dieser Arzneimittel zusammen mit
Ritonavir wird empfohlen.

Lipidmodifizierende Arzneimittel
Lomitapid CYP3A4-Inhibitoren erhöhen die Exposition von Lomitapid, wobei starke Inhibitoren
die Exposition um das etwa 27-fache erhöhen. Aufgrund der CYP3A-Hemmung
durch Ritonavir wird eine Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Lomitapid
erwartet. Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir und Lomitapid ist
kontraindiziert (siehe Fachinformation von Lomitapid) (siehe Abschnitt 4.3).

Phosphodiesterase-Inhibitoren (PDE5)
Avanafil 50, einfache Dosis 600 q12h ↑ ᆪⴀ昀愀捨 ↑ (ᄀ)Ⰰ㐀ⴀ昀慣栀 
 䐀椀攀 最氀攀椀挀栀稀攀椀琀椀最攀 䔀椀渀渀愀栀洀攀 瘀漀渀 䄀瘀愀渀愀昀椀氀 甀渀搀 剩琀漀渀愀瘀椀爀 椀猀琀 kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3).

Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
Dosierung des

gleichzeitig
angewendeten
Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Auswirkung auf
die AUC des
gleichzeitig
angewendeten

Arzneimittels
Auswirkung
auf die Cmax des
gleichzeitig

angewendeten
Arzneimittels
Sildenafil 100, einfache Dosis 500 q12h ↑ 11­fach ↑ 4­fach
Die gleichzeitige Einnahme von Sildenafil zur Behandlung der erektilen Dysfunktion
zusammen mit Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel oder zur
Verbesserung der Pharmakokinetik muss mit Vorsicht erfolgen, und in keinem Fall
darf die Sildenafil­Dosis 25 mg in 48 Stunden überschreiten (siehe auch
Abschnitt 4.4). Die gleichzeitige Gabe von Sildenafil zusammen mit Ritonavir ist bei
Patienten mit pulmonalem, arteriellem Bluthochdruck kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3).

Tadalafil 20, einfache Dosis 200 q12h ↑ ᄁ㐥 ↔ 
 吀愀摡氀愀昀椀氀 稀畲 䈀攀桡渀摬甀渀朠摥爀 攀爀攀歴椀氀攀渠䐀礀猀昀畮歴椀漀渠稀畳愀洀洀攀渠洀椀琀 刀椀琀潮愀癩爀 椀渠摥爀 
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嘀慲搀攀渀慦椀氀 㔀Ⰰ 敩渀昀慣栀攠䐀漀猀椀猀 㘀〰 焱㉨ ↑ 㐹ⴀ昀愀捨 ↑ ᆪⴀ昀愀捨 
 䐀椀攀 最氀攀椀挀栀稀攀椀琀椀最攀 䔀椀渀渀愀栀洀攀 瘀漀渀 嘀愀爀搀攀渀愀昀椀氀 甀渀搀 剩琀漀渀愀瘀椀爀 椀猀琀 kontraindiziert (siehe
Abschnitt 4.3).

Sedativa/Beruhigungsmittel
Clorazepat, Diazepam,

Estazolam,
Flurazepam, oral und
parenteral
angewendetes

Midazolam
Die gleichzeitige Gabe von Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von
Clorazepat, Diazepam, Estazolam und Flurazepam erhöhen und ist deshalb
kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Midazolam wird weitgehend von CYP3A4 metabolisiert. Die gleichzeitige Einnahme
von Ritonavir kann einen erheblichen Konzentrationsanstieg dieses Benzodiazepins
verursachen. Es wurden keine Interaktionsstudien bei gleichzeitiger Anwendung von
Ritonavir und Benzodiazepinen durchgeführt.
Basierend auf Daten anderer CYP3A4­Inhibitoren werden signifikant höhere
Midazolam­Plasmakonzentrationen bei oral angewendetem Midazolam erwartet.
Deshalb darf Ritonavir nicht zusammen mit oralem Midazolam eingenommen
werden (siehe Abschnitt 4.3), während Vorsicht bei der gleichzeitigen Anwendung
von Ritonavir und parenteral verabreichtem Midazolam geboten ist. Die Daten zur
gleichzeitigen Anwendung von parenteral verabreichtem Midazolam mit anderen
Proteaseinhibitoren weisen auf einen möglichen 3­ bis 4­fachen Anstieg der
Midazolam­Plasmaspiegel hin. Falls Ritonavir gleichzeitig mit parenteralem
Midazolam angewendet wird, sollte dies auf der Intensiv­Station oder in einer
ähnlichen Einrichtung vorgenommen werden, um eine enge klinische Überwachung
und, im Falle einer Atemdepression und/oder einer verlängerten Sedierung, geeignete
medizinische Maßnahmen zu gewährleisten. Für Midazolam muss eine
Dosisanpassung in Betracht gezogen werden, insbesondere dann, wenn mehr als eine
Dosis Midazolam verabreicht wird.

Triazolam 0,125, einfache Dosis 200, 4 Dosen ↑ > (日)ⴀ昀慣栀 ↑ 㠀㜥 
 䐀椀攠最氀敩捨穥椀琀椀最攠䜀慢攀 瘀漀渀 刀椀琀漀渀慶椀爀 欀慮渀 搀椀攠倀氀慳洀慫漀渀稀敮琀爀慴椀漀渀敮 瘀漀渀 吀爀椀慺漀氀慭 
攀爀棶栀攀渠畮搀 楳琠搀攀猀栀愀汢 kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
Dosierung des

gleichzeitig
angewendeten
Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Auswirkung auf
die AUC des
gleichzeitig
angewendeten

Arzneimittels
Auswirkung
auf die Cmax des
gleichzeitig

angewendeten
Arzneimittels
Pethidin 50, orale einfache
Dosis

500 q12h ↓ 62% ↓ 59%
Norpethidin­Metabolit ↑ 47% ↑ 87%
Die Anwendung von Pethidin und Ritonavir ist kontraindiziert wegen des
Konzentrationsanstiegs des Metaboliten Norpethidin, der sowohl eine analgetische
als auch ZNS­stimulierende Wirkung hat. Erhöhte Norpethidin­Konzentrationen
erhöhen möglicherweise das Risiko für Störungen des ZNS (z. B. Krampfanfälle),
siehe Abschnitt 4.3.

Alprazolam 1, Einfachdosis 200 q12h, 2 Tage ↑ (ᄀ)Ⰰ㔀ⴀ昀慣栀 ↔ 
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Schlafmittel
Zolpidem 5 200, 4 Dosen ↑ (ᄀ)㠥 ↑ (ᄀ)(六) 
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Rauchentwöhnung
Bupropion 150 100 q12h ↓ (ᄀ)(六) ↓ (ᄀ)ㄥ 
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䌀夀倀(自)㘠in vitro inhibiert. Im Gegensatz zur Langzeit­Anwendung von Ritonavir gab
es bei einer kurzzeitigen Gabe mit niedrigen Ritonavir­Dosen (zweimal täglich
200 mg für 2 Tage) keine signifikante Wechselwirkung mit Bupropion. Das lässt
darauf schließen, dass der Abfall der Bupropionkonzentrationen erst einige Tage nach
Beginn der gemeinsamen Anwendung mit Ritonavir einsetzt.

Gleichzeitig
angewendetes
Arzneimittel
Dosierung des

gleichzeitig
angewendeten
Arzneimittels (mg)
Dosierung von
Ritonavir (mg)

Auswirkung auf
die AUC des
gleichzeitig
angewendeten

Arzneimittels
Auswirkung
auf die Cmax des
gleichzeitig

angewendeten
Arzneimittels
Steroide
Inhaliertes,
injizierbares oder

intranasales
Fluticasonpropionat,
Budesonid,
Triamcinolon

Systemische corticosteroide Wirkungen, einschließlich Morbus Cushing und
Suppression der Nebennierenfunktion (in oben genannter Studie sanken die
Plasmakortisol­Spiegel um 86%), wurden bei Patienten berichtet, die Ritonavir und
Fluticasonpropionat inhalativ oder intranasal anwendeten. Ähnliche Wirkungen
können auch bei anderen Corticosteroiden, die über CYP3A verstoffwechselt werden
(z. B. Budesonid und Triamcinolon), auftreten. Infolgedessen wird die gleichzeitige
Anwendung von Ritonavir in der Dosierung als antiretrovirales Arzneimittel oder zur
Verbesserung der Pharmakokinetik und diesen Glucocorticoiden nicht empfohlen, es
sei denn, dass der mögliche Nutzen einer Behandlung das Risiko systemischer
corticosteroider Wirkungen überwiegt (siehe Abschnitt 4.4). Eine Reduktion der
Glucocorticoid­Dosis sollte zusammen mit einer engmaschigen Überwachung auf
lokale und systemische Wirkungen oder einem Wechsel auf ein Glucocorticoid, das
kein Substrat von CYP3A4 darstellt (z. B. Beclometason), in Erwägung gezogen
werden. Darüber hinaus muss im Falle eines Absetzens der Glucocorticoide die
schrittweise Dosisreduktion über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden.

Dexamethason Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik oder in der Dosierung als
antiretrovirales Arzneimittel hemmt CYP3A, und infolgedessen wird eine Erhöhung
der Plasmakonzentrationen von Dexamethason erwartet. Eine sorgfältige
Überwachung der therapeutischen Wirksamkeit und der Nebenwirkungen bei
gleichzeitiger Gabe dieser Arzneimittel zusammen mit Ritonavir wird empfohlen.

Prednisolon 20 200 q12h ↑ (ᄀ)㠥 ↑ 㤥 
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Schilddrüsenhormon-Ersatztherapie

Levothyroxin Nach Marktzulassung wurden Fälle einer möglichen Wechselwirkung zwischen
ritonavirhaltigen Produkten und Levothyroxin berichtet. Bei Patienten, die mit
Levothyroxin behandelt werden, sollte mindestens ein Monat nach Beginn und/oder
Ende der Therapie mit Ritonavir eine Überwachung der TSH (Thyreoidea
stimulierendes Hormon)-Werte erfolgen.

ND: nicht untersucht
Basierend auf einem Parallelgruppenvergleich.
Sulfamethoxazol wurde zusammen mit Trimethoprim verabreicht.

Es wurde über neurologische und kardiale Ereignisse berichtet, wenn Ritonavir gleichzeitig mit
Disopyramid, Mexiletin oder Nefazodon eingenommen wurde. Das mögliche Vorliegen einer
Arzneimittelwechselwirkung kann nicht ausgeschlossen werden.

Da Ritonavir stark an Proteine bindet, sollte zusätzlich zu den oben genannten Wechselwirkungen die
Möglichkeit einer gesteigerten therapeutischen und toxischen Wirkung aufgrund der Verschiebung der
Eiweißbindung gleichzeitig verabreichter Arzneimittel in Betracht gezogen werden.

Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik

Bei Anwendung von Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik sind wichtige Informationen zu
Arzneimittelwechselwirkungen in den Fachinformationen der jeweiligen gleichzeitig verabreichten
Proteaseinhibitoren zu finden.

Protonenpumpenhemmer und H2-Rezeptorantagonisten
Protonenpumpenhemmer und H2­Rezeptorantagonisten (z. B. Omeprazol oder Ranitidin) können die
Serumkonzentrationen von gleichzeitig eingenommenen Proteaseinhibitoren erniedrigen. Weitere
Informationen hinsichtlich des Einflusses bei gleichzeitiger Einnahme von säurereduzierenden
Arzneimitteln siehe die Fachinformationen der gleichzeitig angewendeten Proteaseinhibitoren.
Basierend auf Interaktionsstudien, die mit Ritonavir­geboosteten Proteaseinhibitoren
(Lopinavir/Ritonavir, Atazanavir) durchgeführt wurden, zeigte die gleichzeitige Gabe von Omeprazol
und Ranitidin keine signifikante Veränderung in der Wirksamkeit von Ritonavir zur Verbesserung der
Pharmakokinetik trotz einer geringfügigen Veränderung in der Exposition (ungefähr 6 – 18%).

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Eine große Anzahl (6100 Lebendgeburten) schwangerer Frauen war während der Schwangerschaft
Ritonavir ausgesetzt; hiervon waren 2800 Lebendgeburten während des ersten Trimesters exponiert.
Diese Daten beziehen sich größtenteils auf Ritonavir­Expositionen in Kombinationstherapie und nicht
auf therapeutische Ritonavir­Dosen, sondern auf niedrigere Dosierungen wie zur Verbesserung der
Pharmakokinetik anderer Proteaseinhibitoren. Diese Daten weisen auf keine Erhöhung der
Fehlbildungsraten, verglichen mit der beobachteten Rate aus Fehlbildungsregistern, hin.
Tierexperimentelle Daten zeigten eine Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3). Ritonavir kann
während der Schwangerschaft angewendet werden, wenn dies klinisch notwendig ist.

Ritonavir beeinflusst nachteilig orale Kontrazeptiva. Deshalb sollte während der Behandlung eine
alternative, sichere und effektive Empfängnisverhütung angewandt werden.

Stillzeit

Limitierte veröffentlichte Daten berichten, dass Ritonavir in der Muttermilch vorhanden ist.

Es gibt keine Informationen über die Auswirkungen von Ritonavir auf das gestillte Kind oder die
Auswirkungen des Arzneimittels auf die Milchproduktion. Aufgrund des Potentials für (1) HIV­
Übertragung (bei HIV­negativen Säuglingen), (2) Entwicklung von Virusresistenz (bei HIV­positiven
Säuglingen) und (3) schwerwiegenden Nebenwirkungen bei einem gestillten Säugling wird
empfohlen, dass HIV­positive Frauen ihre Kinder nicht stillen, wenn sie Ritonavir erhalten.

Fertilität

Es gibt keine verfügbaren Daten von Studien am Menschen, die einen Effekt von Ritonavir auf die
Fertilität zeigen. Tierstudien geben keinen Hinweis auf einen nachteiligen Effekt von Ritonavir auf die
Fertilität (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen durchgeführt. Es sollte jedoch bei der Teilnahme am Straßenverkehr und
beim Bedienen von Maschinen beachtet werden, dass Schwindel eine bekannte Nebenwirkung von
Ritonavir ist.

4.8 Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik
Nebenwirkungen in Zusammenhang mit der Anwendung von Ritonavir zur Verbesserung der
Pharmakokinetik sind abhängig von den jeweils gleichzeitig angewendeten Proteaseinhibitoren.
Weitere Informationen zu den Nebenwirkungen finden Sie in den entsprechenden Fachinformationen
der jeweils gleichzeitig verabreichten Proteaseinhibitoren.

Ritonavir als antiretrovirales Arzneimittel

Nebenwirkungen in klinischen Studien und Anwendungsbeobachtungen bei Erwachsenen

Die häufigsten Nebenwirkungen bei Patienten, die Ritonavir allein oder in Kombination mit anderen
antiretroviralen Arzneimitteln erhielten, waren gastrointestinale Störungen (einschließlich Diarrhoe,
Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Ober­ und Unterbauch), neurologische Störungen (einschließlich
Parästhesien und faziale Parästhesien) und chronische Erschöpfung/Asthenie.

Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

Die folgenden Nebenwirkungen von mittlerer bis schwerer Intensität wurden mit möglichem oder
wahrscheinlichem Zusammenhang mit Ritonavir berichtet. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden
die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben: sehr häufig ≥ 1/10; häufig ≥ bis < 1/10; gelegentlich ≥ 1/1000 bis < 1/100; selten ≥ 1/10 000 bis < 1/1000; nicht bekannt (kann
anhand der verfügbaren Daten nicht bewertet werden).

Nebenwirkungen mit der Häufigkeitsangabe „nicht bekannt“ wurden aus Anwendungsbeobachtungen
identifiziert.

Tabelle 6. Nebenwirkungen in klinischen Studien und Anwendungsbeobachtung bei
Erwachsenen

Organsystem Häufigkeit Nebenwirkung

Blut und lymphatisches
System

Häufig Leukozyten erniedrigt, Hämoglobin erniedrigt,
Neutrophile erniedrigt, Eosinophile erhöht,
Thrombozyten erniedrigt
Gelegentlich Neutrophile erhöht

Erkrankungen des
Immunsystems

Häufig Überempfindlichkeit, einschließlich Urtikaria und
Gesichtsödem
Selten Anaphylaxie
Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen
Häufig Hypercholesterinämie, Hypertriglyzeridämie, Gicht,
Ödeme, periphere Ödeme, Dehydratation (meist im
Zusammenhang mit gastrointestinalen Symptomen)
Gelegentlich Diabetes mellitus
Selten Hyperglykämie

Erkrankungen des
Nervensystems

Sehr häufig Dysgeusie, orale und periphere Parästhesien,
Kopfschmerzen, Schwindel, periphere Neuropathie
Häufig Schlaflosigkeit, Angstzustände, Verwirrung,
Aufmerksamkeitsstörung, Synkope, Krampfanfall
Augenerkrankungen Häufig Verschwommenes Sehen Herzerkrankungen
Gelegentlich Myokardinfarkt
Gefäßerkrankungen Häufig Hypertonie, Hypotonie, einschließlich orthostatische
Hypotonie, Kälte der Körperperipherie
Erkrankungen der

Atemwege, des
Brustraums und des
Mediastinums

Sehr häufig Pharyngitis, Schmerzen im Mund-Rachen-Bereich,
Husten
Organsystem Häufigkeit Nebenwirkung

Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig Bauchschmerzen (Ober­ und Unterbauch), Übelkeit,
Durchfall (einschließlich schweren Durchfalls mit
Störungen des Elektrolythaushalts), Erbrechen,
Dyspepsie

Häufig Appetitlosigkeit, Blähungen, Geschwürbildung im
Mund, gastrointestinale Blutung, gastrointestinale
Refluxerkrankung, Pankreatitis
Leber­ und

Gallenerkrankungen
Häufig Hepatitis (einschließlich erhöhte GOT, GPT und
GGT), Bilirubin im Blut erhöht (einschließlich
Ikterus)

Erkrankungen der Haut
und des
Unterhautzellgewebes

Sehr häufig Juckreiz, Exanthem (einschließlich erythematösen
und makulopapulösen Exanthems)
Häufig Akne
Selten Stevens­Johnson­Syndrom, toxische epidermale
Nekrolyse (TEN)
Skelettmuskel­, Knochen­
und

Bindegewebserkrankunge
n

Sehr häufig Arthralgie und Rückenschmerzen
Häufig Myositis, Rhabdomyolyse, Myalgie, Myopathie,
erhöhte CPK
Erkrankungen der Nieren­
und Harnwege

Häufig Vermehrte Miktion, Nierenfunktionsstörung (z. B.
Oligurie, Kreatinin erhöht)
Gelegentlich Akutes Nierenversagen
Nicht bekannt Nephrolithiasis
Erkrankungen der

Geschlechtsorgane und
der Brustdrüse
Häufig Menorrhagie

Allgemeine Störungen
und Beschwerden am
Verabreichungsort

Sehr häufig Erschöpfungssyndrom, einschließlich Asthenie,
Erröten (Flushing), Hitzegefühl
Häufig Fieber, Gewichtsverlust
Untersuchungen Häufig Amylase erhöht, freies und Gesamtthyroxin
erniedrigt
Gelegentlich Glucose erhöht, Magnesium erhöht, alkalische
Phosphatase erhöht

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Bei Patienten, die mit Ritonavir in Monotherapie oder in Kombination mit anderen antiretroviral
wirkenden Arzneimitteln behandelt wurden, traten eine Erhöhung der Leberwerte für Transaminasen
um mehr als das Fünffache der Obergrenze der Normalwerte sowie Hepatitis und Ikterus auf.

Metabolische Parameter

Während einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid­
und Blutglucosewerte auftreten (siehe Abschnitt 4.4).

Bei HIV­infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung
einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische
oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln. Über das Auftreten von
Autoimmunerkrankungen (wie z. B. Morbus Basedow und Autoimmunhepatitis) wurde auch berichtet.
Jedoch ist der Zeitpunkt des Auftretens variabler und kann viele Monate nach Behandlungsbeginn
einsetzen (siehe Abschnitt 4.4).

Pankreatitis wurde bei Patienten, die eine Ritonavir­Therapie erhalten, einschließlich jener mit
Hypertriglyceridämie, beobachtet; in einigen Fällen mit letalem Ausgang. Bei Patienten mit
fortgeschrittener HIV­Erkrankung scheint ein Risiko für erhöhte Triglyceride und Pankreatitis zu
bestehen (siehe Abschnitt 4.4).

Fälle von Osteonekrose wurden berichtet, insbesondere bei Patienten mit allgemein bekannten
Risikofaktoren, fortgeschrittener HIV­Erkrankung oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen
Kombinationstherapie (ART). Die Häufigkeit des Auftretens ist unbekannt (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder
Das Sicherheitsprofil von Ritonavir bei Kindern von 2 Jahren und älter ist mit dem von Erwachsenen
vergleichbar.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie
ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen­Risiko­Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über
das in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Symptome

Es liegen nur eingeschränkte Erfahrungen bezüglich einer akuten Überdosierung von Ritonavir beim
Menschen vor. Ein Patient, der bei klinischen Studien 1500 mg Ritonavir/Tag über zwei Tage
einnahm, klagte über Parästhesien, die nach Senkung der Dosis verschwanden. In einem Fall trat ein
Nierenversagen mit Eosinophilie auf.

Die bei Tieren (Mäusen und Ratten) beobachteten Vergiftungszeichen bestehen aus verminderter
Aktivität, Ataxie, Atemnot und Zittern.

Behandlung

Gegen die Überdosierung von Ritonavir gibt es kein spezielles Gegenmittel. Die Behandlung einer
Überdosierung von Ritonavir sollte allgemeine Maßnahmen umfassen, wie z. B. die Überwachung der
Vitalfunktionen und die Beobachtung des klinischen Zustands des Patienten. Aufgrund der Löslichkeit
und einer möglichen Ausscheidung durch den Verdauungstrakt wird empfohlen, zur Behandlung der
Überdosierung eine Magenspülung durchzuführen und Aktivkohle zu verabreichen. Da Ritonavir in
hohem Maße von der Leber umgesetzt wird und eine hohe Proteinbindung besitzt, ist eine
nennenswerte Beseitigung von Ritonavir durch Dialyse nicht zu erwarten.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antivirale Substanzen zum Einnehmen, Proteaseinhibitoren, ATC­
Code: J05AE03.

Ritonavir zur Verbesserung der Pharmakokinetik

Die Verbesserung der Pharmakokinetik durch Ritonavir basiert auf der Aktivität dieses Wirkstoffs als
Inhibitor des CYP3A­vermittelten Stoffwechsels. Das Ausmaß der Verbesserung wird durch den
Stoffwechsel der gleichzeitig verabreichten Proteaseinhibitoren sowie den Einfluss der gleichzeitig
verabreichten Proteaseinhibitoren auf den Ritonavir­Stoffwechsel bedingt. Eine maximale Inhibition
des Stoffwechsels der gleichzeitig verabreichten Proteaseinhibitoren wird im Allgemeinen mit einer
Ritonavir­Dosierung von 100 mg bis 200 mg zweimal täglich erreicht, in Abhängigkeit von den
Proteaseinhibitoren, die gleichzeitig verabreicht werden. Weitere Informationen zur Wirkung von
Ritonavir auf den Metabolismus der gleichzeitig verabreichten Proteaseinhibitoren siehe
Abschnitt 4.5. Siehe auch die Fachinformationen der jeweils gleichzeitig eingenommenen
Proteaseinhibitoren.

Ritonavir als antiretrovirales Arzneimittel

Ritonavir ist ein oral wirkender, peptidomimetischer Hemmer der HIV­1­ und
HIV­2­Aspartylproteasen. Durch die Hemmung der HIV­Protease ist das Enzym nicht mehr zur
Verarbeitung des gag-pol­Polyproteins in der Lage. Dies führt zur Bildung von HIV­Partikeln mit
unreifer Morphologie, die nicht in der Lage sind, einen neuen Infektionskreislauf in Gang zu setzen.
Ritonavir hat eine selektive Affinität für die HIV­Protease und nur eine geringfügige Hemmwirkung
gegen menschliche Aspartylproteasen.

Ritonavir war der erste Proteaseinhibitor (Zulassung erfolgte 1996), für den in klinischen Studien mit
definierten Endpunkten eine Wirksamkeit nachgewiesen werden konnte. Aufgrund der stoffwechsel­
bedingten, inhibitorischen Eigenschaften wird Ritonavir im klinischen Alltag bevorzugt zur
Verbesserung der Pharmakokinetik anderer Proteaseinhibitoren eingesetzt (siehe Abschnitt 4.2).

Einflüsse auf das Elektrokardiogramm

In einer randomisierten, placebo­ und verumkontrollierten (einmal täglich 400 mg Moxifloxacin)
Crossover­Studie wurde das QTcF­Intervall bei 45 gesunden Erwachsenen mit 10 Messungen über
12 Stunden an Tag 3 untersucht. Die maximalen Abweichungen der Mittelwerte (95%
Konfidenzintervall) beim QTcF des Placebos betrugen 5,5 (7,6) ms für 400 mg Ritonavir zweimal
täglich. Die Ritonavir­Exposition an Tag 3 war ungefähr 1,5­mal höher als diejenige mit 600 mg
zweimal täglich bei konstantem Wirkstoffspiegel. Bei keinem der Probanden war eine Erhöhung der
QTcF von ≥ 60 ms vom Ausgangswert oder ein QTcF­Intervall, welches den klinisch relevanten
Grenzwert von 500 ms überschritten hätte, zu beobachten.

In der gleichen Studie wurde auch eine mäßige Verlängerung des PR­Intervalls bei den Probanden, die
Ritonavir erhielten, an Tag 3 beobachtet. Die mittleren Veränderungen im PR­Intervall im Vergleich
zum Ausgangswert bewegten sich im 12­Stunden­Bereich nach Dosierung zwischen 11,0 und 24,0 ms.
Das maximale PR­Intervall betrug 252 ms und es wurde kein AV­Block II. oder III. Grades beobachtet
(siehe Abschnitt 4.4).

Resistenzen

Ritonavir­resistente Isolate von HIV­1 wurden in vitro ausgewählt und aus Patienten, die mit einer
therapeutischen Dosis Ritonavir behandelt wurden, isoliert.

Die Reduktion der antiretroviralen Aktivität von Ritonavir ist hauptsächlich mit den Protease­
Mutationen V82A/F/T/S und 184V assoziiert. Eine Akkumulation anderer Mutationen im Protease­
Gen (einschließlich der Positionen 20, 33, 36, 46, 54, 71 und 90) kann ebenfalls zur Resistenz
gegenüber Ritonavir beitragen. Im Allgemeinen kann eine Akkumulierung von Mutationen, die mit
Ritonavir­Resistenzen assoziiert sind, das Ansprechen anderer Proteaseinhibitoren reduzieren. Die
Fachinformationen anderer Proteaseinhibitoren oder offiziell verfügbare kontinuierliche Informationen
sollten für spezifische Informationen zu Protease­Mutationen, die mit einem reduzierten Ansprechen
assoziiert sind, herangezogen werden.

Klinisch­pharmakodynamische Angaben

Die Wirkung von Ritonavir (Monotherapie oder in Kombination mit anderen antiretroviralen
Substanzen) auf biologische Marker zur Messung der Krankheitsaktivität, wie z. B. die Anzahl der
CD4­Zellen und viraler RNS im Serum, wurden in mehreren Studien an HIV­1­Patienten untersucht.
Die nachfolgend genannten sind die wichtigsten Studien.

Anwendung bei Erwachsenen
Eine kontrollierte Studie (1996 beendet) mit Ritonavir als Zusatztherapie („add­on“) bei
HIV­1­positiven Patienten, die ausgiebig mit Nukleosidanaloga vorbehandelt waren und eine CDZahl von ≤ 100 Zellen/μl aufwiesen, ergab einen Rückgang der Mortalität sowie der AIDS­
definierenden Ereignisse. Bei der mit Ritonavir behandelten Gruppe betrug die durchschnittliche
Abweichung des anfänglichen HIV­RNS­Spiegels unter 16­Wochen­Therapie −0,79 log10 (maximaler
durchschnittlicher Rückgang: 1,29 log10) im Vergleich zu −0,01 log10 bei der Kontrollgruppe. Am
häufigsten wurden in dieser Studie die Nukleoside Zidovudin, Stavudin, Didanosin und Zalcitabin
verabreicht.

In einer Studie (1996 beendet) mit weniger fortgeschrittenen HIV­1­positiven Patienten (CD4­Zahl
200 – 500 Zellen/μl) ohne antiretrovirale Vorbehandlung, wies Ritonavir in Kombinationstherapie mit
Zidovudin sowie in Monotherapie eine Verminderung des Virusspiegels im Plasma sowie einen CDZellanstieg auf. Bei der mit Ritonavir behandelten Gruppe betrug unter 48­Wochen­Therapie die
durchschnittliche Abweichung der HIV­RNS­Spiegel −0,88 log10 im Vergleich zu −0,66 log10 bei der
mit Ritonavir und Zidovudin behandelten Gruppe und −0,42 log10 in der Monotherapie mit Zidovudin.

Im Hinblick auf die Dauer der Behandlung mit Ritonavir sollte der Virusspiegel wegen des möglichen
Auftretens einer Resistenz berücksichtigt werden, wie in Abschnitt 4.1 beschrieben.

Anwendung bei Kindern
In einer offenen Studie (1998 beendet) mit HIV­infizierten, klinisch stabilen Kindern ergab sich ein
signifikanter Unterschied (p = 0,03) in den feststellbaren RNA­Spiegeln zugunsten einer
Dreierkombination (Ritonavir, Zidovudin und Lamivudin) nach 48 Wochen Behandlungsdauer.

In einer 2003 beendeten Studie erhielten 50 HIV­infizierte, Proteaseinhibitor­ und Lamivudin­naive
Kinder im Alter zwischen 4 Wochen und 2 Jahren Ritonavir 350 oder 450 mg/m² alle 12 Stunden
zusammen mit Zidovudin 160 mg/m² alle 8 Stunden und Lamivudin 4 mg/kg alle 12 Stunden. In der
Intention­to­treat­Analyse wiesen nach 16 bzw. 104 Wochen 72% bzw. 36% der Patienten eine
Viruslast ≤ 400 Kopien/ml auf. Das Ansprechen war in beiden Dosierungen und in allen
Altersgruppen ähnlich.

In einer im Jahr 2000 beendeten Studie erhielten 76 HIV­1­infizierte, Proteaseinhibitor­naive und
Lamivudin­ und/oder Stavudin­naive Kinder im Alter zwischen 6 Monaten und 12 Jahren alle
12 Stunden 350 oder 450 mg/m² Ritonavir zusammen mit Lamivudin und Stavudin. In der Intention­
to­treat­Analyse erreichten 50% bzw. 57% der Patienten in der Gruppe der 350­ bzw. 450­mg/m²­
Dosierung eine Reduzierung der HIV­1­RNA im Plasma auf ≤ 400 Kopien/ml in Woche 48.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Absorption

Zurzeit gibt es keine intravenöse Ritonavirformulierung, so dass die Höhe der Absorption und die
absolute Bioverfügbarkeit bisher nicht bestimmt werden konnten. Die pharmakokinetischen
Eigenschaften von Ritonavir wurden in Mehrfachdosisstudien an HIV­infizierten, erwachsenen
Probanden im nüchternen Zustand untersucht. In den Mehrfachdosisstudien war die
Ritonavirakkumulation aufgrund der zeit­ und dosisabhängigen Erhöhung der Clearance (Cl/F) etwas
niedriger als die aus den Einzeldosisstudien berechneten Werte. Die Ritonavir­Ctrough zeigt eine
zeitabhängige Abnahme, die durch mögliche Enzyminduktion verursacht wird. Die Ctrough­Abnahme
stabilisiert sich jedoch nach 2 Wochen. Die Zeit zum Erreichen der Cmax (Tmax) blieb bei steigender
Dosis nach 4 h konstant. Die durchschnittliche renale Clearance betrug weniger als 0,1 l/h und verhielt
sich relativ konstant über den gesamten Dosierungsbereich.

Die pharmakokinetischen Parameter, die mit verschiedenen Dosierungsschemata von Ritonavir allein
beobachtet wurden, sind in der untenstehenden Tabelle aufgelistet. Die Ritonavir­
Plasmakonzentrationen nach Einmalgabe einer 100 mg Tablette sind vergleichbar mit einer 100 mg
Weichkapsel, wenn sie zu einer Mahlzeit eingenommen wurden.

Tabelle 7. Ritonavir-Dosierungsschema

100 mg
einmal täglich
100 mg
zweimal
täglich200 mg
einmal täglich
200 mg
zweimal
täglich
600 mg
zweimal
täglich
Cmax (μg/ml) 0,84 ± 0,39 0,89 3,4 ± 1,3 4,5 ± 1,3 11,2 ± 3,Ctrough (μg/ml) 0,08 ± 0,04 0,22 0,16 ± 0,10 0,6 ± 0,2 3,7 ± 2,AUC12 oder 24 (μg·h/ml) 6,6 ± 2,4 6,2 20,0 ± 5,6 21,92 ± 6,48 77,5 ± 31,t½ (h) ~ 5 ~ 5 ~ 4 ~ 8 ~ 3 bis Cl/F (l/h) 17,2 ± 6,6 16,1 10,8 ± 3,1 10,0 ± 3,2 8,8 ± 3,1 Die Werte sind als geometrische Mittelwerte angegeben. Anmerkung: Ritonavir wurde für alle aufgeführten
Dosierungseinheiten nach dem Essen eingenommen.

Auswirkung von Nahrung auf die Absorption

Die Bioverfügbarkeit der Ritonavir Tablette wird leicht erniedrigt, wenn sie zu einer Mahlzeit
eingenommen wird. Die Einmalgabe einer 100 mg Ritonavir Tablette zusammen mit einer Mahlzeit
mit mäßigem Fettanteil (857 kcal, 31% der Kalorien aus dem Fettanteil) oder eine Mahlzeit mit hohem
Fettanteil (907 kcal, 52% der Kalorien aus dem Fettanteil) war mit einer mittleren Abnahme der
Ritonavir­AUC und Cmax von 20% – 23% verbunden.

Verteilung

Das apparente Verteilungsvolumen (VB/F) von Ritonavir beträgt ca. 20 – 40 l nach einer Einzeldosis
von 600 mg. Die Eiweißbindung von Ritonavir im menschlichen Plasma beträgt ca. 98 – 99% und ist
im gesamten Konzentrationsbereich von 1,0 – 100 μg/ml konstant. Ritonavir bindet sowohl an das
humane saure alpha­1­Glycoprotein (AAG) als auch an humanes Serumalbumin (HSA) mit
vergleichbaren Affinitäten.

Untersuchungen zur Gewebeverteilung mit 14C­markiertem Ritonavir bei Ratten zeigten, dass die
höchsten Konzentrationen von Ritonavir in Leber, Nebennieren, Pankreas, Nieren und Schilddrüse
vorlagen. Die in den Lymphknoten von Ratten gemessenen Gewebe­Plasma­Quotienten von ca. lassen darauf schließen, dass sich Ritonavir auch im Lymphgewebe verteilt. In das Gehirn tritt
Ritonavir nur geringfügig über.

Biotransformation

Es wurde festgestellt, dass Ritonavir in hohem Maße in der Leber durch Cytochrom P450, in erster
Linie das CYP3A­Isoenzym und in geringerem Ausmaß durch CYP2D6, metabolisiert wird.
Tierexperimentelle sowie In-vitro­Untersuchungen mit Mikrosomen aus der menschlichen Leber
wiesen nach, dass Ritonavir in erster Linie einem oxidativen Stoffwechsel unterliegt. Beim Menschen
wurden vier Stoffwechselprodukte von Ritonavir identifiziert. Das Stoffwechselprodukt der
Isopropylthiazol­Oxidation (M­2) ist der Hauptmetabolit, dessen antivirale Wirkung mit der
Muttersubstanz vergleichbar ist. Die Blutspiegelkurve (AUC) des Stoffwechselproduktes M­2 betrug
jedoch ca. 3% der AUC der Muttersubstanz.

Niedrige Ritonavir­Dosen zeigten profunde Wirkungen auf die Pharmakokinetik anderer
Proteaseinhibitoren (und anderer Arzneimittel, die durch CYP3A4 metabolisiert werden). Andere
Proteaseinhibitoren können die Pharmakokinetik von Ritonavir beeinflussen (siehe Abschnitt 4.5).

Elimination

Untersuchungen am Menschen mit radioaktiv markiertem Ritonavir zeigten, dass die Ausscheidung
von Ritonavir in erster Linie über das hepatobiliäre System erfolgt. Ca. 86% der radioaktiv markierten
Substanz wurden im Stuhl wiedergefunden, vermutlich handelt es sich bei einem Teil davon um nicht
absorbierte Substanz. In diesen Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Ausscheidung von
Ritonavir über die Niere von untergeordneter Bedeutung ist. Diese Ergebnisse stimmen mit den
Beobachtungen in tierexperimentellen Studien überein.

Besondere Patientengruppen

Zwischen Männern und Frauen wurden keine klinisch bedeutsamen Unterschiede der Blutspiegelkurve
(AUC) bzw. der Cmax beobachtet. Die pharmakokinetischen Parameter von Ritonavir standen in
keinem statistisch bedeutsamen Zusammenhang mit dem Körpergewicht oder der fettfreien
Körpermasse. In Abwesenheit anderer Proteaseinhibitoren war die Ritonavir­Plasmaexposition bei
Patienten zwischen 50 und 70 Jahren bei einer Dosierung von 100 mg oder höher in Kombination mit
Lopinavir vergleichbar mit der von jüngeren Erwachsenen.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Nach der Mehrfachgabe von Ritonavir an gesunde Probanden (500 mg zweimal täglich) und
Probanden mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion (Child Pugh Class A und B, 400 mg
zweimal täglich) war die Ritonavir­Konzentration nach Normalisierung der Dosis zwischen diesen
beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Die pharmakokinetischen Parameter von Ritonavir wurden bei Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion nicht untersucht. Da jedoch die Ausscheidung von Ritonavir über die Niere
vernachlässigbar ist, ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion keine Veränderung in der
Gesamt­Clearance zu erwarten.

Kinder
Es wurden pharmakokinetische Untersuchungen von Ritonavir bezüglich der Parameter im
Fließgleichgewicht bei HIV­infizierten Kindern, die älter als 2 Jahre waren, durchgeführt, die zweimal
täglich 250 bis 400 mg Ritonavir/m² erhielten. Die Ritonavir­Konzentrationen, die nach Gabe von
zweimal täglich 350 bis 400 mg Ritonavir/m² bei Kindern erreicht wurden, waren mit denen von
erwachsenen Patienten, die zweimal täglich 600 mg Ritonavir (etwa 330 mg Ritonavir/m²) erhielten,
vergleichbar. In allen Dosierungsgruppen war die orale Clearance (Cl/F/m²) von Ritonavir bei Kindern
über 2 Jahre ungefähr 1,5­ bis 1,7­mal schneller als bei Erwachsenen.

Es wurden pharmakokinetische Untersuchungen von Ritonavir im Fließgleichgewicht bei HIV­
infizierten Kindern, die jünger als 2 Jahre waren, durchgeführt, die zweimal täglich 350 bis 450 mg/m²
erhielten. Die Ritonavir­Konzentrationen in dieser Studie waren sehr unterschiedlich und etwas
geringer als bei Erwachsenen, die 600 mg (ungefähr 330 mg/m²) zweimal täglich erhielten. In allen
Dosierungsgruppen sank die orale Clearance (Cl/F/m²) mit zunehmendem Alter. Bei Kindern, die
jünger als 3 Monate waren, sank diese um durchschnittlich (Median) 9,0 l/h/m², bei Kindern zwischen
und 6 Monaten um 7,8 l/h/m² und bei Kindern zwischen 6 und 24 Monaten um 4,4 l/h/m².

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In tierexperimentellen Toxizitätsstudien mit wiederholter Gabe erwiesen sich Leber, Netzhaut,
Schilddrüse und Nieren als die wichtigsten Zielorgane. Die Leberveränderungen betrafen die
Leberzellen, das Gallensystem und die Phagozyten und gingen mit einem Anstieg der Leberenzyme
einher. Eine Hyperplasie des Netzhautpigmentepithels und eine Netzhautdegeneration wurden in allen
Untersuchungen an Nagern, die mit Ritonavir durchgeführt wurden, festgestellt, nicht aber bei
Hunden. Untersuchungen der Ultrastruktur lassen darauf schließen, dass diese Netzhautveränderungen
Folgeerscheinungen einer Phospholipidose sind. Klinische Studien lieferten jedoch keine Hinweise auf
durch die Prüfsubstanz induzierte Augenveränderungen beim Menschen. Sämtliche Veränderungen an
der Schilddrüse waren nach Absetzen von Ritonavir reversibel. Klinische Untersuchungen am
Menschen ergaben keine klinisch relevanten Veränderungen der Schilddrüsenfunktionstests. Bei
Ratten wurden Nierenveränderungen wie z. B. eine Degeneration der Nierenkanälchen, chronische
Entzündung und Proteinurie festgestellt, die jedoch vermutlich auf speziesspezifische, spontane
Erkrankungen zurückzuführen sind. Darüber hinaus wurden in klinischen Studien keine klinisch
relevanten Nierenveränderungen festgestellt.

Die in Ratten beobachtete Entwicklungstoxizität (Embryoletalität, reduziertes fötales Körpergewicht,
Verzögerungen der Ossifikation und viszerale Veränderungen, einschließlich verzögerter
Hodendescensus) trat hauptsächlich bei einer maternaltoxischen Dosis auf.
Die Entwicklungstoxizität bei Kaninchen (Embryoletalität, verminderte Wurfgröße und reduziertes
fötales Körpergewicht) trat bei einer maternaltoxischen Dosis auf.

In den bisher durchgeführten In-vitro­ und In-vivo­Untersuchungen, wie Ames­Test mit
S. typhimurium und E. coli, Mäuselymphomtest, Mausmikronucleustest und
Chromosomenaberrationstest mit menschlichen Lymphozyten, erwies sich Ritonavir weder als
mutagen noch als klastogen.

Langzeitkanzerogenitätsstudien mit Ritonavir an Mäusen und Ratten lassen ein für diese Arten
spezifisches Tumorpotential erkennen, welches für den Menschen aber als nicht relevant angesehen
werden kann.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablette

Copovidon
Sorbitanlaurat

Hochdisperses Siliciumdioxid
Natriumchlorid

Natriumstearylfumarat

Filmüberzug

Hypromellose

Titandioxid (E171)
Macrogol Macrogol Hyprolose
Talkum

Eisen(III)­hydroxid­oxid x H2O (E172)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Polysorbat

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Jahre.
HDPE­Flasche: Nach Anbruch nicht länger als 45 Tage verwenden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30 °C lagern.
In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

HDPE­Flasche mit Polypropylen­Schraubdeckel mit Aluminiuminduktionssiegeleinlage und
Trockenmittel.

Packungsgrößen: 30, 90 und 100 Filmtabletten sowie Mehrstückpackungen mit 90 (3 Flaschen mit 30)
Filmtabletten.
Blisterpackung aus OPA/Al/PVC­Al mit 30 und 90 Tabletten.
Perforierte Einzeldosis­Blisterpackung aus OPA/Al/PVC­Al mit 30 x 1, 90 x 1 Tablette.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.


7. INHABER DER ZULASSUNG

Mylan Pharmaceuticals Limited
Damastown Industrial Park,

Mulhuddart, Dublin 15,
DUBLIN
Irland


8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

EU/1/17/EU/1/17/EU/1/17/EU/1/17/EU/1/17/EU/1/17/EU/1/17/EU/1/17/

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 10 November Datum der letzten Verlängerung der Zulassung:


10. STAND DER INFORMATION

Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen
Arzneimittel­Agentur http://www.ema.europa.eu verfügbar.

























ANHANG II

A. HERSTELLER, DER (DIE) FÜR DIE CHARGENFREIGABE
VERANTWORTLICH IST (SIND)

B. BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND
DEN GEBRAUCH

C. SONSTIGE BEDINGUNGEN UND AUFLAGEN DER GENEHMIGUNG
FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN

D. BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE SICHERE UND
WIRKSAME ANWENDUNG DES ARZNEIMITTELS



A. HERSTELLER, DER (DIE) FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH
IST (SIND)

Name und Anschrift der Hersteller, die für die Chargenfreigabe verantwortlich sind

McDermott Laboratories Limited T/A Gerard Laboratories
35/36 Baldoyle Industrial Estate
Grange Road
Dublin Irland

Mylan Hungary Kft./Mylan Hungary Ltd.
Mylan utca 2900 Komarom
Ungarn

Mylan Germany GmbH

Zweigniederlassung Bad Homburg v. d. Hoehe
Benzstrasse Bad Homburg v. d. Hoehe
Hessen, Deutschland

In der Druckversion der Packungsbeilage des Arzneimittels müssen Name und Anschrift des
Herstellers, der für die Freigabe der betreffenden Charge verantwortlich ist, angegeben werden.


B. BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN
GEBRAUCH

Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der
Merkmale des Arzneimittels, Abschnitt 4.2).


C. SONSTIGE BEDINGUNGEN UND AUFLAGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS
INVERKEHRBRINGEN

• Regelmäßig aktualisierte Unbedenklichkeitsberichte [Periodic Safety Update Reports
(PSURs)]

Die Anforderungen an die Einreichung von PSURs für dieses Arzneimittel sind in der nach
Artikel 107 c Absatz 7 der Richtlinie 2001/83/EG vorgesehenen und im europäischen Internetportal
für Arzneimittel veröffentlichten Liste der in der Union festgelegten Stichtage (EURD­Liste) – und
allen künftigen Aktualisierungen – festgelegt.


D. BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE SICHERE UND
WIRKSAME ANWENDUNG DES ARZNEIMITTELS

• Risikomanagement-Plan (RMP)

Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen (MAH) führt die notwendigen, im
vereinbarten RMP beschriebenen und in Modul 1.8.2 der Zulassung dargelegten
Pharmakovigilanzaktivitäten und Maßnahmen sowie alle künftigen vereinbarten Aktualisierungen des
RMP durch.

Ein aktualisierter RMP ist einzureichen:
• nach Aufforderung durch die Europäische Arzneimittel­Agentur;
• jedes Mal wenn das Risikomanagement­System geändert wird, insbesondere infolge neuer
eingegangener Informationen, die zu einer wesentlichen Änderung des Nutzen­Risiko­
Verhältnisses führen können oder infolge des Erreichens eines wichtigen Meilensteins (in Bezug
auf Pharmakovigilanz oder Risikominimierung).

























ANHANG III

ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE


























A. ETIKETTIERUNG



ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG

FALTSCHACHTEL (HDPE-FLASCHE)


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Ritonavir Mylan 100 mg Filmtabletten
Ritonavir


2. WIRKSTOFF(E)

Jede Filmtablette enthält 100 mg Ritonavir.


3. SONSTIGE BESTANDTEILE

Hoher Natriumgehalt –weitere Informationen siehe Packungsbeilage.


4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT

Filmtablette

30 Filmtabletten
90 Filmtabletten

100 Filmtabletten


5. HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG

Packungsbeilage beachten.
Zum Einnehmen
Zusammen mit einer Mahlzeit einzunehmen.
Die Tabletten sollen als Ganzes geschluckt und nicht gekaut, zerbrochen oder zerdrückt werden.


6. WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNZUGÄNGLICH
AUFZUBEWAHREN IST

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


7. WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH


8. VERFALLDATUM

Verwendbar bis

Nach Anbruch nicht länger als 45 Tagen verwenden.

Geöffnet am: _____________


9. BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE AUFBEWAHRUNG

Nicht über 30 °C lagern.
In der Originalflasche aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN


11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS

Mylan Pharmaceuticals Limited
Damastown Industrial Park,

Mulhuddart, Dublin 15,
DUBLIN
Irland


12. ZULASSUNGSNUMMER(N)

EU/1/17/1242/001 30 Filmtabletten
EU/1/17/1242/002 90 Filmtabletten
EU/1/17/1242/003 100 Filmtabletten


13. CHARGENBEZEICHNUNG

Ch.­B.


14. VERKAUFSABGRENZUNG


15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH


16. ANGABEN IN BLINDENSCHRIFT

Ritonavir Mylan


17. INDIVIDUELLES ERKENNUNGSMERKMAL – 2D-BARCODE

2D­Barcode mit individuellem Erkennungsmerkmal


18. INDIVIDUELLES ERKENNUNGSMERKMAL – VOM MENSCHEN LESBARES
FORMAT

PC
SN
NN


ANGABEN AUF DEM BEHÄLTNIS

FLASCHENETIKETT


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Ritonavir Mylan 100 mg Filmtabletten
Ritonavir


2. WIRKSTOFF(E)

Jede Filmtablette enthält 100 mg Ritonavir.


3. SONSTIGE BESTANDTEILE

Hoher Natriumgehalt –weitere Informationen siehe Packungsbeilage.


4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT

Filmtablette

30 Filmtabletten
90 Filmtabletten

100 Filmtabletten


5. HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG

Packungsbeilage beachten.
Zum Einnehmen
Zusammen mit einer Mahlzeit einzunehmen.
Die Tabletten sollen als Ganzes geschluckt und nicht gekaut, zerbrochen oder zerdrückt werden.


6. WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNZUGÄNGLICH
AUFZUBEWAHREN IST

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


7. WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH


8. VERFALLDATUM

Verwendbar bis

Nach Anbruch nicht länger als 45 Tage verwenden.


9. BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE AUFBEWAHRUNG

Nicht über 30 °C lagern.
In der Originalflasche aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN


11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS

Mylan Pharmaceuticals Limited
Damastown Industrial Park,

Mulhuddart, Dublin 15,
DUBLIN
Irland


12. ZULASSUNGSNUMMER(N)

EU/1/17/1242/001 30 Filmtabletten
EU/1/17/1242/002 90 Filmtabletten
EU/1/17/1242/003 100 Filmtabletten


13. CHARGENBEZEICHNUNG

Ch.­B.


14. VERKAUFSABGRENZUNG


15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH


16. ANGABEN IN BLINDENSCHRIFT

Ritonavir Mylan


17. INDIVIDUELLES ERKENNUNGSMERKMAL – 2D-BARCODE

2D­Barcode mit individuellem Erkennungsmerkmal


18. INDIVIDUELLES ERKENNUNGSMERKMAL – VOM MENSCHEN LESBARES
FORMAT

PC
SN
NN

ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG

FALTSCHACHTEL DER MEHRSTÜCKPACKUNG FÜR DIE FLASCHEN (MIT BLUE
BOX)


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Ritonavir Mylan 100 mg Filmtabletten
Ritonavir


2. WIRKSTOFF(E)

Jede Filmtablette enthält 100 mg Ritonavir.


3. SONSTIGE BESTANDTEILE

Hoher Natriumgehalt –weitere Informationen siehe Packungsbeilage.


4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT

Filmtablette

Mehrstückpackung: 90 (3 Flaschen mit 30) Filmtabletten


5. HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG

Packungsbeilage beachten.
Zum Einnehmen
Zusammen mit einer Mahlzeit einzunehmen.
Die Tabletten sollen als Ganzes geschluckt und nicht gekaut, zerbrochen oder zerdrückt werden.


6. WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNZUGÄNGLICH
AUFZUBEWAHREN IST

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


7. WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH


8. VERFALLDATUM

Verwendbar bis

Nach Anbruch nicht länger als 45 Tage verwenden.


9. BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE AUFBEWAHRUNG

Nicht über 30 °C lagern.
In der Originalflasche aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN


11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS

Mylan Pharmaceuticals Limited
Damastown Industrial Park,

Mulhuddart, Dublin 15,
DUBLIN
Irland


12. ZULASSUNGSNUMMER(N)

EU/1/17/

13. CHARGENBEZEICHNUNG

Ch.­B.


14. VERKAUFSABGRENZUNG


15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH


16. ANGABEN IN BLINDENSCHRIFT

Ritonavir Mylan


17. INDIVIDUELLES ERKENNUNGSMERKMAL – 2D-BARCODE

2D­Barcode mit individuellem Erkennungsmerkmal


18. INDIVIDUELLES ERKENNUNGSMERKMAL – VOM MENSCHEN LESBARES
FORMAT

PC
SN
NN


ANGABEN AUF DEM BEHÄLTNIS

FLASCHENETIKETT DER MEHRSTÜCKPACKUNG (OHNE BLUE BOX)


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Ritonavir Mylan 100 mg Filmtabletten
Ritonavir


2. WIRKSTOFF(E)

Jede Filmtablette enthält 100 mg Ritonavir.


3. SONSTIGE BESTANDTEILE

Hoher Natriumgehalt –weitere Informationen siehe Packungsbeilage.


4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT

Filmtablette

30 Filmtabletten. Teil einer Mehrstückpackung. Einzelverkauf unzulässig.


5. HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG

Packungsbeilage beachten.
Zum Einnehmen
Zusammen mit einer Mahlzeit einzunehmen.
Die Tabletten sollen als Ganzes geschluckt und nicht gekaut, zerbrochen oder zerdrückt werden.


6. WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNZUGÄNGLICH
AUFZUBEWAHREN IST

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


7. WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH


8. VERFALLDATUM

Verwendbar bis

Nach Anbruch nicht länger als 45 Tage verwenden.

Geöffnet am:_____________


9. BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE AUFBEWAHRUNG

Nicht über 30 °C lagern.
In der Originalflasche aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN


11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS

Mylan Pharmaceuticals Limited
Damastown Industrial Park,

Mulhuddart, Dublin 15,
DUBLIN
Irland


12. ZULASSUNGSNUMMER(N)

EU/1/17/

13. CHARGENBEZEICHNUNG

Ch.­B.


14. VERKAUFSABGRENZUNG


15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH


16. ANGABEN IN BLINDENSCHRIFT


17. INDIVIDUELLES ERKENNUNGSMERKMAL – 2D-BARCODE


18. INDIVIDUELLES ERKENNUNGSMERKMAL – VOM MENSCHEN LESBARES
FORMAT


ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG

FALTSCHACHTEL (BLISTERPACKUNG)


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Ritonavir Mylan 100 mg Filmtabletten
Ritonavir


2. WIRKSTOFF(E)

Jede Filmtablette enthält 100 mg Ritonavir.


3. SONSTIGE BESTANDTEILE

Hoher Natriumgehalt – weitere Informationen siehe Packungsbeilage.


4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT

Filmtablette

30 Filmtabletten
90 Filmtabletten

30 x 1 Filmtablette (Einzeldosis)
90 x 1 Filmtablette (Einzeldosis)


5. HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG

Packungsbeilage beachten.
Zum Einnehmen.
Zusammen mit einer Mahlzeit einzunehmen.
Die Tabletten sollen als Ganzes geschluckt und nicht gekaut, zerbrochen oder zerdrückt werden.


6. WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNZUGÄNGLICH
AUFZUBEWAHREN IST

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


7. WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH


8. VERFALLDATUM

Verwendbar bis


9. BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE AUFBEWAHRUNG

Nicht über 30 °C lagern.
In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN


11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS

Mylan Pharmaceuticals Limited
Damastown Industrial Park,

Mulhuddart, Dublin 15,
DUBLIN
Irland


12. ZULASSUNGSNUMMER(N)

EU/1/17/1242/005 30 Filmtabletten
EU/1/17/1242/006 90 Filmtabletten
EU/1/17/1242/007 30 x 1 Filmtablette (Einzeldosis)
EU/1/17/1242/008 90 x 1 Filmtablette (Einzeldosis)


13. CHARGENBEZEICHNUNG

Ch.­B.


14. VERKAUFSABGRENZUNG


15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH


16. ANGABEN IN BLINDENSCHRIFT

Ritonavir Mylan


17. INDIVIDUELLES ERKENNUNGSMERKMAL – 2D-BARCODE

2D­Barcode mit individuellem Erkennungsmerkmal.


18. INDIVIDUELLES ERKENNUNGSMERKMAL – VOM MENSCHEN LESBARES
FORMAT

PC
SN
NN

MINDESTANGABEN AUF BLISTERPACKUNGEN ODER FOLIENSTREIFEN

BLISTERPACKUNG


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Ritonavir Mylan 100 mg Filmtabletten
Ritonavir


2. NAME DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS

Mylan Pharmaceuticals Limited


3. VERFALLDATUM

Verwendbar bis


4. CHARGENBEZEICHNUNG

Ch.­B.


5. WEITERE ANGABEN

























B. PACKUNGSBEILAGE



Gebrauchsinformation: Information für Anwender

Ritonavir Mylan 100 mg Filmtabletten
Ritonavir

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie oder Ihr Kind.

– Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
– Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
– Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
– Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe
Abschnitt 4.

Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Ritonavir Mylan und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie oder Ihr Kind vor der Einnahme von Ritonavir Mylan beachten?
3. Wie ist Ritonavir Mylan einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Ritonavir Mylan aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen


1. Was ist Ritonavir Mylan und wofür wird es angewendet?

Ritonavir Mylan enthält den Wirkstoff Ritonavir. Ritonavir ist ein Hemmer des Enzyms Protease, der
eingesetzt wird, um die HIV­Infektion unter Kontrolle zu bringen. Ritonavir wird zur Anwendung in
Kombination mit anderen Anti­HIV­Arzneimitteln (antiretrovirale Arzneimittel) verordnet, um Ihre
HIV­Infektion unter Kontrolle zu bringen. Ihr Arzt wird mit Ihnen besprechen, welche anderen
Arzneimittel in Kombination mit Ritonavir für Sie in Betracht kommen.

Ritonavir Mylan wird bei Kindern von 2 Jahren oder älter, Jugendlichen und bei Erwachsenen
angewendet, die mit HIV, dem Virus, das AIDS auslöst, infiziert sind.


2. Was sollten Sie oder Ihr Kind vor der Einnahme von Ritonavir Mylan beachten?

Ritonavir Mylan darf nicht eingenommen werden,
– wenn Sie allergisch gegenüber Ritonavir oder einem der sonstigen Bestandteile dieses
Arzneimittels sind (siehe Abschnitt 6).
– wenn Sie eine schwere Lebererkrankung haben.
– wenn Sie zurzeit eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
­ Astemizol oder Terfenadin (üblicherweise zur Behandlung allergischer Symptome – diese
Arzneimittel könnten ohne Verschreibung erhältlich sein);
­ Amiodaron, Bepridil, Dronedaron, Encainid, Flecainid, Propafenon, Chinidin (zur
Behandlung von Herzrhythmusstörungen);
­ Dihydroergotamin, Ergotamin (zur Behandlung von migränebedingtem Kopfschmerz);
­ Ergonovin, Methylergonovin (zur Stillung massiver Blutungen nach einer Geburt oder
einem Abort);
­ Clorazepat, Diazepam, Estazolam, Flurazepam, Triazolam oder oral (durch Einnahme)
angewendetes Midazolam (zur Behandlung von Schlafstörungen und/oder
Angstzuständen);
­ Clozapin, Pimozid (zur Behandlung von Schizophrenie);
­ Quetiapin (zur Behandlung von Schizophrenie, bipolaren Störungen und schweren
Depressionen);
­ Lurasidon (zur Behandlung von Depressionen);
­ Ranolazin (zur Behandlung von chronischen Schmerzen in der Brust (Angina pectoris));
­ Pethidin, Piroxicam, Propoxyphen (zur Behandlung von Schmerzen);
­ Cisaprid (zur Behandlung von bestimmten Magenproblemen);
­ Rifabutin (zur Prophylaxe/Behandlung von bestimmten Infektionen)*;
­ Voriconazol (zur Behandlung von Pilzinfektionen)*;
­ Simvastatin, Lovastatin (zur Behandlung von erhöhtem Cholesterin im Blut);
­ Neratinib (zur Behandlung von Brustkrebs);
­ Lomitapid (zur Senkung des Cholesterinspiegels im Blut);
­ Alfuzosin (zur Behandlung einer gutartigen Prostatahyperplasie (BPH));
­ Fusidinsäure (zur Behandlung bakterieller Infektionen);
­ Sildenafil, wenn Sie gleichzeitig an einer Lungenerkrankung, genannt pulmonal­arterielle
Hypertonie, leiden, die Ihnen Schwierigkeiten beim Atmen bereitet. Patienten, die nicht
an dieser Erkrankung leiden, können Sildenafil zur Behandlung von Erektionsstörungen
(erektile Dysfunktion) unter ärztlicher Beobachtung einnehmen (siehe Abschnitt
„Einnahme von Ritonavir Mylan zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
­ Avanafil oder Vardenafil (zur Behandlung von Erektionsstörungen);
­ Colchicin (zur Behandlung von Gicht), wenn Sie an einer Nieren­ und/oder
Lebererkrankung leiden (siehe Abschnitt „Einnahme von Ritonavir Mylan zusammen
mit anderen Arzneimitteln“);
­ Johanniskrauthaltige Präparate (Hypericum perforatum). Diese können dazu führen, dass
Ritonavir nicht mehr richtig wirken kann. Johanniskraut wird oft in pflanzlichen
Arzneimitteln, die freiverkäuflich sind, verwendet.
* Ihr Arzt kann entscheiden, dass Sie Rifabutin und/oder Voriconazol mit einer Booster­
Dosierung (geringere Dosierung) von Ritonavir einnehmen können. Jedoch dürfen Sie nicht die
vollständige Ritonavir­Dosierung zusammen mit diesen beiden Arzneimitteln einnehmen.

Sollten Sie gegenwärtig eines dieser Arzneimittel einnehmen, bitten Sie Ihren Arzt, Sie während der
Einnahme von Ritonavir Mylan auf ein anderes Arzneimittel umzustellen.

Lesen Sie bitte auch unter Abschnitt „Einnahme von Ritonavir Mylan zusammen mit anderen
Arzneimitteln“ die Liste bestimmter Arzneimittel, bei denen besondere Vorsicht geboten ist.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Ritonavir Mylan einnehmen.

Wichtige Informationen
– Wenn Sie Ritonavir Mylan in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln
einnehmen, ist es wichtig, dass Sie auch die Packungsbeilagen der anderen Arzneimittel
sorgfältig durchlesen. In diesen Packungsbeilagen kann es zusätzliche Informationen zu
Situationen geben, wann Ritonavir nicht eingenommen werden darf. Falls Sie noch weitere
Fragen zu Ritonavir Mylan (Ritonavir) oder den anderen Arzneimitteln, die Ihnen verschrieben
wurden, haben, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
– Ritonavir kann eine HIV­Infektion oder AIDS nicht heilen.
– Patienten, die Ritonavir einnehmen, können weiterhin Infektionen oder andere Krankheiten
bekommen, die mit HIV oder AIDS im Zusammenhang stehen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie
auch während der Einnahme von Ritonavir Mylan in ärztlicher Behandlung bleiben.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie folgende Erkrankungen haben oder hatten:

– eine vorbestehende Lebererkrankung.
– Hepatitis B oder C und eine Kombinationsbehandlung mit antiretroviralen Arzneimitteln. In
diesem Fall haben Sie wegen der Auswirkungen auf die Leber ein höheres Risiko einer
schweren und möglicherweise lebensbedrohlichen Reaktion. Regelmäßige Bluttests zur
Überwachung der Leberfunktion sind notwendig.
– Hämophilie. Bei Hämophilie­Patienten, die diese Arzneimittel (Proteasehemmer) einnehmen,
wurden verstärkte Blutungen beobachtet. Die Ursache hierfür ist nicht bekannt. Möglicherweise
brauchen Sie zusätzlich Arzneimittel (Faktor VIII), um die Blutungen zu kontrollieren.
– Erektile Dysfunktion. Arzneimittel zur Behandlung der erektilen Dysfunktion können
niedrigen Blutdruck und eine verlängerte Erektion verursachen.
– Diabetes. Bei einigen Patienten, die Proteasehemmer einnehmen, wurde eine Verschlimmerung
oder die Entstehung eines Diabetes (Diabetes mellitus) beobachtet.
– Nierenerkrankungen. Ihr Arzt wird möglicherweise die Dosierung Ihrer anderen Arzneimittel
überprüfen müssen (z. B. von Proteaseinhibitoren).

Bitte teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn bei Ihnen folgende Symptome auftreten:

– Dauerhafter Durchfall oder dauerhaftes Erbrechen. Dies kann die Wirksamkeit der
Arzneimittel, die Sie einnehmen, verringern.
– Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen. Dies können Anzeichen einer
Bauchspeicheldrüsenentzündung sein. Bei einigen Patienten, die Ritonavir einnehmen, können
schwerwiegende Probleme mit der Bauchspeicheldrüse auftreten (Pankreatitis). Sprechen Sie
umgehend mit Ihrem Arzt, wenn diese Symptome bei Ihnen auftreten.
– Bei Anzeichen einer Infektion informieren Sie sofort Ihren Arzt. Bei einigen Patienten mit
fortgeschrittener HIV­Infektion (AIDS) und bereits früher aufgetretenen Begleitinfektionen
können kurz nach Beginn der antiretroviralen Behandlung Anzeichen und Symptome einer
Entzündung von zurückliegenden Infektionen auftreten, die möglicherweise ohne erkennbare
Symptome vorhanden waren. Es wird angenommen, dass diese Symptome auf eine
Verbesserung der körpereigenen Immunantwort zurückzuführen sind, die es dem Körper
ermöglicht, Infektionen zu bekämpfen.
Neben opportunistischen Infektionen können auch Autoimmunerkrankungen auftreten
(Erkrankungen, die auftreten, wenn das Immunsystem gesundes Körpergewebe angreift),
nachdem Sie mit der Einnahme der Arzneimittel zur Behandlung Ihrer HIV­Infektion begonnen
haben. Autoimmunerkrankungen können viele Monate nach Behandlungsbeginn auftreten. Falls
Sie Symptome einer Infektion bemerken oder andere Symptome wie Muskelschwäche,
Schwäche, die in den Händen und Füßen beginnt und sich bis zum Körperstamm ausbreitet,
Herzklopfen, Zittern oder übermäßige Aktivität, informieren Sie umgehend Ihren Arzt, damit
Sie die notwendige Behandlung erhalten.
– Bei Gelenksteife, -beschwerden und -schmerzen (insbesondere an Hüfte, Knie und Schulter)
sowie Schwierigkeiten bei Bewegungen informieren Sie Ihren Arzt, da dies ein Anzeichen für
eine Zerstörung von Knochen (Osteonekrose) sein kann. Bei einigen Patienten, die mehrere
antiretrovirale Arzneimittel einnehmen, kann diese Erkrankung entstehen.
– Muskelschmerzen, Empfindlichkeit oder Schwäche, besonders in Kombination mit einer
antiretroviralen Therapie, einschließlich Proteaseinhibitoren und Nucleosidanaloga. Selten
waren diese Muskelerkrankungen schwerwiegend (siehe Abschnitt 4 „Welche
Nebenwirkungen sind möglich?“).
– Schwindel, Benommenheit, Ohnmachtsanfälle oder abnormer Herzschlag. Einige
Patienten, die Ritonavir einnehmen, weisen möglicherweise Veränderungen im
Elektrokardiogramm (EKG) auf. Bitte teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie einen Herzfehler oder
eine Überleitungsstörung haben.
– Wenn Sie unter einer anderen gesundheitlichen Beeinträchtigung leiden, sprechen Sie so bald
wie möglich mit Ihrem Arzt.

Kinder und Jugendliche

Ritonavir Mylan wird für Kinder unter 2 Jahren nicht empfohlen.

Einnahme von Ritonavir Mylan zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere
Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen, auch wenn
es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Es gibt einige Arzneimittel, die Sie
keinesfalls zusammen mit Ritonavir einnehmen dürfen. Diese sind in Abschnitt 2 unter „Ritonavir
Mylan darf nicht eingenommen werden“ aufgelistet. Dann gibt es Arzneimittel, die nur unter
bestimmten Umständen (wie unten beschrieben) eingenommen werden dürfen.

Folgende Warnhinweise gelten, wenn Ritonavir Mylan in der vollständigen Dosierung eingenommen
wird. Jedoch können diese Warnhinweise auch zutreffen, wenn Ritonavir Mylan in einer geringeren
Dosierung (als Booster) mit anderen Arzneimitteln eingenommen wird.

Bitte teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie zurzeit eines der nachfolgend aufgeführten
Arzneimittel einnehmen, da hier besondere Vorsicht geboten ist:

– Sildenafil oder Tadalafil zur Behandlung von Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion). Die
Dosis und/oder die Häufigkeit der Anwendung dieser Arzneimittel sollte gegebenenfalls
reduziert werden, um einen niedrigen Blutdruck und eine verlängerte Erektion zu vermeiden.
Sie dürfen Ritonavir Mylan nicht zusammen mit Sildenafil einnehmen, wenn Sie an pulmonal­
arteriellem Bluthochdruck leiden (siehe auch Abschnitt 2 „Was sollten Sie oder Ihr Kind vor
der Einnahme von Ritonavir Mylan beachten?“). Bitte teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie
Tadalafil zur Behandlung des pulmonal­arteriellen Bluthochdrucks einnehmen.
– Colchicin (zur Behandlung der Gicht). Ritonavir kann möglicherweise die Blutspiegel dieses
Arzneimittels erhöhen. Sie dürfen Ritonavir nicht zusammen mit Colchicin einnehmen, wenn
Sie an einer Nieren­ und/oder Lebererkrankung leiden (siehe auch vorherigen Abschnitt
„Ritonavir Mylan darf nicht eingenommen werden“).
– Digoxin (Herzmittel). Ihr Arzt wird möglicherweise die Digoxin­Dosis anpassen und Sie
kontrollieren, wenn Sie Digoxin und Ritonavir Mylan einnehmen, um Herzprobleme zu
vermeiden.
– Hormonelle Verhütungsmittel, die Ethinylöstradiol enthalten, da Ritonavir die Wirksamkeit
dieser Arzneimittel herabsetzen kann. Es wird empfohlen, dass ein Kondom verwendet wird
oder andere nicht hormonelle empfängnisverhütende Maßnahmen stattdessen ergriffen werden.
Möglicherweise werden Sie auch unregelmäßige Blutungen bemerken, wenn Sie diese
hormonellen Verhütungsmittel zusammen mit Ritonavir einnehmen.
– Atorvastatin oder Rosuvastatin (zur Behandlung von hohem Cholesterin), da Ritonavir die
Blutspiegel dieser Arzneimittel erhöhen kann. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie
eines dieser cholesterinsenkenden Arzneimittel zusammen mit Ritonavir einnehmen (siehe auch
„Ritonavir Mylan darf nicht eingenommen werden“).
– Steroide (z. B. Dexamethason, Fluticasonpropionat, Prednisolon, Triamcinolon), da Ritonavir
die Blutspiegel dieser Arzneimittel erhöhen und dies zum Cushing­Syndrom führen kann
(Entstehung eines „Vollmondgesichts“) und die Produktion des Hormons Cortisol senkt. Ihr
Arzt kann die Steroid­Dosierung reduzieren und Ihre Nebenwirkungen genau überwachen.
– Trazodon (ein Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen), zusammen mit Ritonavir
eingenommen, kann Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel, niedrigen Blutdruck und
vorübergehende Bewusstlosigkeit (Synkope) hervorrufen.
– Rifampicin und Saquinavir (zur Behandlung von Tuberkulose bzw. HIV), da schwerwiegende
Leberschäden bei Einnahme zusammen mit Ritonavir auftreten können.
– Bosentan, Riociguat (zur Behandlung des pulmonal­arteriellen Bluthochdrucks), da Ritonavir
die Blutspiegel dieser Arzneimittel erhöhen kann.

Es gibt andere Arzneimittel, die nicht zusammen mit Ritonavir angewendet werden dürfen, da sich
ihre Wirksamkeit verstärken oder verringern kann. In einigen Fällen kann Ihr Arzt bestimmte Tests
durchführen, die Dosierung ändern oder Sie regelmäßig kontrollieren. Aus diesem Grund sollten Sie
Ihrem Arzt mitteilen, wenn Sie verschreibungspflichtige oder nicht verschreibungspflichtige
Arzneimittel einnehmen, einschließlich pflanzlicher Produkte. Es ist jedoch äußerst wichtig, dass Sie
die Einnahme folgender Arzneimittel Ihrem Arzt mitteilen:

– Amphetamine oder Amphetamin­Abkömmlinge;
– Antibiotika (z. B. Erythromycin, Clarithromycin);
– Arzneimittel gegen Krebserkrankungen (z. B. Abemaciclib, Afatinib, Apalutamid, Ceritinib,
Encorafenib, Dasatinib, Ibrutinib, Nilotinib, Venetoclax, Vincristin, Vinblastin);
– Arzneimittel zur Behandlung einer niedrigen Blutplättchenzahl (z. B. Fostamatinib);
– gerinnungshemmende Arzneimittel (z. B. Rivaroxaban, Vorapaxar, Warfarin);
– Arzneimittel gegen Depressionen (z. B. Amitriptylin, Desipramin, Fluoxetin, Imipramin,
Nefazodon, Nortriptylin, Paroxetin, Sertralin, Trazodon);
– Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (z. B. Ketoconazol, Itraconazol);
– Arzneimittel gegen Allergien (z. B. Loratadin, Fexofenadin);
– antiretrovirale Arzneimittel, einschließlich HIV­Proteasehemmer (Amprenavir, Atazanavir,
Darunavir, Fosamprenavir, Indinavir, Nelfinavir, Saquinavir, Tipranavir), nicht nukleosidische
Reverse­Transkriptasehemmer (NNRTI) (Delaviridin, Efavirenz, Nevirapin) und andere
(Didanosin, Maraviroc, Raltegravir, Zidovudin);
– Arzneimittel gegen Tuberkulose (Bedaquilin und Delamanid);
– antivirale Arzneimittel zur Behandlung der chronischen Hepatitis­C­Virus(HCV)­Infektion bei
Erwachsenen (z. B. Glecaprevir/Pibrentasvir und Simeprevir);
– Arzneimittel gegen Angstzustände, Buspiron;
– Arzneimittel gegen Asthma, Theophyllin, Salmeterol;
– Atovaquon, ein Arzneimittel zur Behandlung einer bestimmten Art von Lungenentzündung und
Malaria;
– Buprenorphin, ein Arzneimittel zur Behandlung chronischer Schmerzen;
– Bupropion, ein Arzneimittel zur Rauchentwöhnung;
– Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (z. B. Carbamazepin, Divalproex, Lamotrigin,
Phenytoin);
– Herzmedikamente (z. B. Disopyramid, Mexiletin und Calciumantagonisten wie z. B.
Amlodipin, Diltiazem und Nifedipin);
– Arzneimittel, die das Immunsystem beeinflussen (z. B. Ciclosporin, Tacrolimus, Everolimus);
– Levothyroxin (zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen);
– Morphine und morphinartig wirkende Substanzen (z. B. Methadon, Fentanyl) zur Behandlung
von starken Schmerzen;
– Schlaftabletten (z. B. Alprazolam, Zolpidem) und durch Injektion verabreichtes Midazolam;
– Beruhigungsmittel (z. B. Haloperidol, Risperidon, Thioridazin);
– Colchicin zur Behandlung von Gicht;
– Levothyroxin (wird zur Behandlung von Schilddrüsenproblemen angewendet).

Es gibt einige Arzneimittel, die Sie keinesfalls mit Ritonavir einnehmen dürfen. Diese sind weiter
oben in Abschnitt 2 „Ritonavir Mylan darf nicht eingenommen werden“ aufgelistet.

Einnahme von Ritonavir Mylan zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Sie sollten Ritonavir Mylan Tabletten zusammen mit einer Mahlzeit einnehmen.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren
Arzt um Rat.

Es gibt zahlreiche Informationen über die Anwendung von Ritonavir (dem Wirkstoff von Ritonavir
Mylan) während der Schwangerschaft. Im Allgemeinen erhielten schwangere Frauen nach den ersten
drei Schwangerschaftsmonaten Ritonavir in einer niedrigeren Dosierung (Booster) zusammen mit
anderen Proteaseinhibitoren. Ritonavir schien die Fehlbildungsrate nicht zu erhöhen, verglichen mit
der in der Bevölkerung allgemein zu erwartenden Fehlbildungsrate.

Bei HIV­positiven Frauen wird das Stillen nicht empfohlen, da eine HIV­Infektion über die
Muttermilch auf das Kind übertragen werden kann.

Wenn Sie stillen oder beabsichtigen zu stillen, sollten Sie dies so schnell wie möglich mit Ihrem Arzt
besprechen.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Ritonavir Mylan kann Schwindel hervorrufen. Nehmen Sie nicht am Straßenverkehr teil und bedienen
Sie keine Maschinen, wenn Sie betroffen sind.

Ritonavir Mylan enthält Natrium

Dieses Arzneimittel enthält 87,75 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro
Tablette. Dies entspricht 4,4 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen
Natriumaufnahme mit der Nahrung. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie über
einen längeren Zeitraum fünf oder mehr Tabletten täglich benötigen, insbesondere, wenn Sie eine
kochsalzarme (natriumarme) Diät einhalten sollen.


3. Wie ist Ritonavir Mylan einzunehmen?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein.
Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Nehmen Sie dieses
Arzneimittel ein­ oder zweimal täglich zusammen mit einer Mahlzeit ein.

Es ist wichtig, dass Ritonavir Mylan Tabletten als Ganzes geschluckt und nicht gekaut, zerbrochen
oder zerdrückt werden.

Die empfohlene Dosierung von Ritonavir Mylan ist:
• Wenn Ritonavir Mylan zur Verstärkung der Wirksamkeit bestimmter anderer Anti­HIV­
Arzneimittel angewendet wird, ist die normale Dosierung für Erwachsene 1 bis 2 Tabletten ein­
oder zweimal täglich. Genauere Dosierungsempfehlungen, einschließlich der für Kinder,
entnehmen Sie bitte der Packungsbeilage der anderen Anti­HIV­Arzneimittel, die in
Kombination mit Ritonavir Mylan eingenommen werden.
• Wenn Ihnen Ihr Arzt die vollständige Dosierung verordnet hat, kann die Behandlung von
Erwachsenen mit einer Dosis von 3 Tabletten am Morgen und weiteren 3 Tabletten 12 Stunden
später begonnen werden. Innerhalb von 14 Tagen wird auf eine vollständige Dosis von Tabletten zweimal täglich schrittweise angehoben (Gesamtdosis 1200 mg täglich). Bei Kindern
(2 – 12 Jahre) wird mit einer geringeren Dosis begonnen und bis zur maximalen Dosis
entsprechend der Körperoberfläche gesteigert.

Ihr Arzt wird Sie über die entsprechende Dosierung informieren.

Andere Darreichungsformen dieses Arzneimittels können für Kinder, die Schwierigkeiten haben,
Tabletten zu schlucken, besser geeignet sein.

Ritonavir Mylan muss täglich eingenommen werden, um Ihre HIV­Infektion unter Kontrolle zu
bekommen, selbst wenn Sie sich besser fühlen. Wenn Sie Ritonavir Mylan aufgrund einer
Nebenwirkung nicht wie verordnet einnehmen können, teilen Sie dies bitte unverzüglich Ihrem Arzt
mit. Während länger anhaltender Durchfälle kann Ihr Arzt entscheiden, dass eine zusätzliche
Überwachung notwendig ist.

Achten Sie darauf, dass Sie immer einen ausreichenden Vorrat an Ritonavir Mylan zur Verfügung
haben. Denken Sie bei Reisen oder Krankenhausaufenthalten immer daran, genügend Ritonavir Mylan
mitzunehmen.

Wenn Sie eine größere Menge von Ritonavir Mylan eingenommen haben, als Sie sollten

Taubheit, Brennen und Kribbeln können auftreten, wenn Sie zu viel Ritonavir eingenommen haben.
Sollten Sie feststellen, dass Sie mehr als die verordnete Dosis an Ritonavir Mylan eingenommen
haben, wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt oder den Notfalldienst im nächstgelegenen
Krankenhaus.

Wenn Sie die Einnahme von Ritonavir Mylan vergessen haben

Wenn Sie eine Einnahme vergessen haben, holen Sie diese so schnell wie möglich nach. Wenn es Zeit
für die nächste Dosis ist, nehmen Sie diese ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die
vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie die Einnahme von Ritonavir Mylan abbrechen

Auch wenn Sie sich besser fühlen, dürfen Sie die Einnahme von Ritonavir Mylan nicht ohne vorherige
Rücksprache mit Ihrem Arzt unterbrechen. Wenn Sie Ritonavir Mylan so einnehmen wie verordnet,
zögern Sie damit so gut wie möglich hinaus, dass das Virus auf dieses Arzneimittel nicht mehr
anspricht (Entwicklung von Resistenzen).


4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Während einer HIV­Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutfett­ und
Blutzuckerwerte auftreten. Dies hängt teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem
Lebensstil zusammen, bei den Blutfetten manchmal mit den HIV­Arzneimitteln selbst. Ihr Arzt wird
Sie auf diese Veränderungen hin untersuchen.

Wie alle Arzneimittel kann dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Auch sind die Nebenwirkungen von Ritonavir, wenn es zusammen mit anderen antiretroviralen
Arzneimitteln angewendet wird, abhängig von diesen anderen Arzneimitteln. Es ist wichtig, dass Sie
den Abschnitt „Nebenwirkungen“ der Packungsbeilage, die diesen Arzneimitteln beigefügt ist,
sorgfältig durchlesen.

Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Personen betreffen

• Schmerzen im Ober- und Unterbauch
• Erbrechen
• Durchfall (möglicherweise schwer)
• Übelkeit
• Erröten, Hitzegefühl
• Kopfschmerzen
• Schwindel
• Halsschmerzen
• Husten
• Magenverstimmung oder
Verdauungsstörung
• rennen oder Taubheit in Händen, Füßen

oder um die Lippen und den Mund
• Schwächegefühl, Müdigkeit
• unangenehmer Geschmack im Mund
• Schädigung der Nerven, welche Schwäche
und Schmerzen hervorrufen kann
• Juckreiz
• Hautausschlag
• Gelenk­ und Rückenschmerzen

Häufig: kann bis zu 1 von 10 Personen betreffen

• allergische Reaktionen, einschließlich
Hautausschlag (möglicherweise rot,
erhaben, juckend), starkes Anschwellen der
Haut und anderer Gewebe
• Schlaflosigkeit
• Angstzustände

• erhöhtes Cholesterin
• erhöhte Triglyceride
• Gicht
• Magenbluten
• Entzündung der Leber und Gelbfärbung
der Haut oder der Lederhaut des Auges
• vermehrtes Wasserlassen
• verminderte Nierenfunktion
• Krampfanfälle
• geringe Anzahl von Blutplättchen
• Durst (Flüssigkeitsmangel)
• ungewöhnlich starke Monatsblutungen
• Blähungen
• Appetitlosigkeit
• Geschwüre im Mund
• Muskelschmerzen, ­empfindlichkeit oder ­
schwäche
• Fieber
• Gewichtsverlust
• Ergebnisse von Laboruntersuchungen:
Veränderungen von Ergebnissen von
Bluttests (z. B. biochemische Parameter
und Blutbild)
• Verwirrtheit
• Aufmerksamkeitsstörungen
• Ohnmacht
• verschwommenes Sehen
• Anschwellen von Händen und Füßen
• hoher Blutdruck
• niedriger Blutdruck und beim Aufstehen
das Gefühl, ohnmächtig zu werden
• Kälte der Hände und Füße
• Akne

Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Personen betreffen

• Herzinfarkt
• Diabetes
• Nierenversagen

Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Personen betreffen

• schwere oder lebensbedrohliche
Hautreaktionen, einschließlich
Blasenbildung (Stevens-Johnson-Syndrom,
toxische epidermale Nekrolyse)
• schwere allergische Reaktionen
(Anaphylaxie)
• hohe Blutzuckerwerte

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

• Nierensteine

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie sich krank fühlen oder an Übelkeit leiden, wenn Sie
Erbrechen oder Bauchschmerzen haben. Dies könnten Anzeichen für eine
Bauchspeicheldrüsenentzündung sein. Teilen Sie bitte auch Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter
Gelenksteifigkeit, starken Schmerzen (besonders an Hüfte, Knie und Schultern) leiden und
Schwierigkeiten beim Bewegen haben. Dies könnten Anzeichen für Osteonekrose sein (siehe auch
unter Abschnitt 2 „Was sollten Sie oder Ihr Kind vor der Einnahme von Ritonavir Mylan
beachten?“).

Bei hämophilen Patienten (Typ A und B) ist eine Zunahme von Blutungen unter der Behandlung mit
diesem Arzneimittel oder mit einem anderen Proteasehemmer berichtet worden. Beim Auftreten dieser
Nebenwirkung sollte sofort der Arzt verständigt werden.

Über abweichende Leberfunktionstests, Hepatitis (Entzündung der Leber) und in seltenen Fällen auch
Gelbsucht (Ikterus) wurde bei Patienten, die Ritonavir einnehmen, berichtet. Einige Patienten hatten
andere Krankheiten oder nahmen weitere Arzneimittel ein. Bei Patienten mit vorbestehender
Lebererkrankung oder Hepatitis kann sich die Lebererkrankung verschlechtern.

Es wurde über Schmerzen, Empfindlichkeit und Schwäche der Muskulatur berichtet, insbesondere bei
Einnahme von Arzneimitteln zur Senkung des Cholesterinspiegels in Kombination mit einer
antiretroviralen Behandlung mit Proteasehemmern und Nukleosidanaloga. In seltenen Fällen waren
diese Störungen der Muskulatur schwerwiegend (Rhabdomyolyse, d. h. Zerfall von
Skelettmuskelzellen). Unterbrechen Sie die Einnahme des Arzneimittels im Falle ungeklärter oder
fortbestehender Muskelschmerzen, Schmerzempfindlichkeit, Schwäche oder Krämpfen und suchen
Sie umgehend Ihren Arzt oder den Notfalldienst des nächstgelegenen Krankenhauses auf.

Informieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt, sobald Sie nach der Einnahme von Ritonavir Mylan
Symptome verspüren, die auf eine allergische Reaktion wie Hautausschlag, Nesselsucht oder
Atembeschwerden hinweisen.

Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder wenden Sie sich an einen Notfalldienst, wenn eine
der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen
bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind. In dringenden Fällen
suchen Sie bitte sofortige medizinische Hilfe auf.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können
Nebenwirkungen auch direkt über das in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.


5. Wie ist Ritonavir Mylan aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel oder dem Flaschenetikett nach
„Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich
auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

HDPE­Flasche: Nach Anbruch nicht länger als 45 Tage verwenden.

Nicht über 30 °C lagern. In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu
schützen.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu
entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.


6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

Was Ritonavir Mylan enthält

– Der Wirkstoff ist Ritonavir. Jede Filmtablette enthält 100 mg Ritonavir.
– Die sonstigen Tablettenbestandteile sind: Copovidon, Sorbitanlaurat, hochdisperses
Siliciumdioxid, Natriumchlorid, Natriumstearylfumarat (siehe Abschnitt 2, „Ritonavir Mylan
enthält Natrium“).
– Bestandteile des Tablettenüberzugs sind: Hypromellose, Titandioxid (E171), Macrogol 400,
Macrogol 3350, Hyprolose, Talkum, Eisen(III)­hydroxid­oxid x H2O (E172), hochdisperses
Siliciumdioxid, Polysorbat 80.

Wie Ritonavir Mylan aussieht und Inhalt der Packung

Ritonavir Mylan Filmtabletten sind gelbe, kapselförmige Filmtabletten mit abgeschrägten Kanten und
geprägt mit „M163“ auf einer Seite und glatt auf der anderen Seite.

Ritonavir Mylan Filmtabletten sind in Plastikflaschen mit Schraubdeckeln und
Aluminiuminduktionssiegeleinlagen mit 30, 90 und 100 Tabletten, sowie in Mehrstückpackungen mit
90 (3 Flaschen mit 30 Tabletten), erhältlich. Die Flaschen enthalten ein Trockenmittel. Verzehren Sie
das Trockenmittel nicht.

Auch in Blisterpackungen mit 30 und 90 Tabletten und in perforierten Einzeldosis­Blisterpackungen
mit 30 x 1 und 90 x 1 Tablette erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer

Mylan Pharmaceuticals Limited
Damastown Industrial Park,

Mulhuddart, Dublin 15,
DUBLIN
Irland

Hersteller

McDermott Laboratories Limited trading as Gerard Laboratories trading as Mylan Dublin,
Unit 35/36 Baldoyle Industrial Estate,
Grange Road, Dublin 13,
Irland

Mylan Hungary Kft,

Mylan utca 1, Komárom, H­Ungarn

Mylan Germany GmbH

Zweigniederlassung Bad Homburg v. d. Hoehe,
Benzstrasse 1, Bad Homburg v. d. Hoehe
Hessen, Deutschland

Falls Sie weitere Informationen über das Arzneimittel wünschen, setzen Sie sich bitte mit dem
örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.

België/Belgique/Belgien
Mylan bvba/sprl

Tél/Tel: + 32 (0)2 658 61
Lietuva
Mylan Healthcare UAB

Tel.: + 370 5 205
България
Майлан ЕООД 
Тел⸀㨠⬀ ㌵㤀 (ᄀ) 㐀㐀 㔵 㐰  
 
Luxembourg/Luxemburg
Mylan bvba/sprl

Tél/Tel: + 32 (0)2 658 61 (Belgique/Belgien)

Česká republika
Viatris CZ s.r.o.
Tel: + 420 222 004
Magyarország
Mylan EPD Kft.
Tel.: + 36 1 465
Danmark
Viatris ApS

Tlf: + 45 28 11 69 32
Malta
V.J. Salomone Pharma Ltd
Tel: + 356 21 22 01
Deutschland
Viatris Healthcare GmbH

Tel.: + 49 800 0700
Nederland
Mylan BV

Tel: + 31 (0)20 426
Eesti
BGP Products Switzerland GmbH Eesti filiaal

Tel: + 372 6363
Norge
Viatris AS

Tlf: + 47 66 75 33 00
Ελλάδα
Generics Pharma Hellas ΕΠΕ 
Τηλ: + ㌰ (株)  㤀㤳 㘴㄰ 
 
Österreich
Arcana Arzneimittel GmbH
Tel: + 43 1 416
España
Viatris Pharmaceuticals, S.L.U.
Tel: + 34 900 102
Polska
Mylan Healthcare Sp. z o.o.
Tel.: + 48 22 546 64
France
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Tél: + 33 4 37 25 75
Portugal
Mylan, Lda.
Tel: + 351 214
Hrvatska
Viatris Hrvatska d.o.o.
Tel: + 385 1 23 50
România
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Tel: + 40 372 579
Ireland
Mylan Ireland Limited

Tel: +353 1
Slovenija
Viatris d.o.o.
Tel: + 386 1 23 63
Ísland
Icepharma hf.
Sími: + 354 540
Slovenská republika
Viatris Slovakia s.r.o.
Tel: + 421 2 32 199
Italia
Mylan Italia S.r.l.
Tel: + 39 02 612
Suomi/Finland
Viatris Oy

Puh/Tel: + 358 20 720
Κύπρος
Varnavas Hadjipanayis Ltd.
Τηλ㨀 ⬀ ㌵㜠(ᄀ)(有)〠㜷   
 
Sverige
Viatris AB

Tel: +46 (0)8 630 19
Latvija
Mylan Healthcare SIA

Tel: + 371 676 055
United Kingdom (Northern Ireland)
Mylan IRE Healthcare Limited
Tel: + 353
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im

Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen
Arzneimittel­Agentur http://www.ema.europa.eu/ verfügbar.



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